Dicht gedrängt im Berufsverkehr
Senat sieht wenig Handlungsbedarf in Sachen Tramlinien M4 und M5

Die M5 und die M4 sind die wichtigsten Straßenbahnlinien, die den Lichtenberger Norden mit der Innenstadt verbinden. Aber vor allem in der M5 stehen die Fahrgäste während des Berufsverkehrs oft dicht gedrängt.

Mit Blick auf Bauvorhaben in der Region ist mit einem weiteren Fahrgastzuwachs zu rechnen. Deshalb fragte der Abgeordnete Martin Pätzold (CDU) beim Senat nach, wie dieser die Situation einschätzt und ob Maßnahmen geplant seien, den Takt vor allem der M5 zu verdichten. Senat und BVG könnten keine „systematisch zu hohe Auslastung der Tramlinie M5 feststellen“, erklärt die Staatssekretärin in der Senatsverkehrsverwaltung, Claudia Elif Stutz (CDU). „Dies schließt jedoch nicht aus, dass einzelne Fahrten zum Beispiel infolge einer Verspätung, sehr hohe Auslastungen haben.“ Die Auslastung entspreche aber den Kapazitätsvorgaben des Nahverkehrsplanes Berlins und des Verkehrsvertrages mit der BVG.

Um etwas gegen zu volle Straßenbahnen auf der Linie M5 zu unternehmen, sei diese bereits im Berufsverkehr auf einen Fünf-Minuten-Takt verdichtet worden. Außerdem wurden längere, nämlich 40 Meter lange Straßenbahnzüge beschafft. Damit sollen die Beförderungskapazitäten ausgebaut werden, damit auch zusätzliche Fahrgäste, die durch das Neubaugeschehen in Hohenschönhausen zu erwarten sind, mit dem ÖPNV befördert werden können, so die Staatssekretärin. Des Weiteren sei der Neubau einer Straßenbahnverbindung nach Pankow geplant, womit eine tangentiale Straßenbahndirektverbindung zwischen Alt-Hohenschönhausen und Pankow entsteht, die für weitere Entlastung sorgen wird.

Was die M4 betrifft, die sich derzeit – aus der Stadtmitte kommend – am Prerower Platz verzweigt und nach Falkenberg beziehungsweise Zingster Straße in Neu-Hohenschönhausen fährt: Hier sieht der Senat keine alternative Streckenführung. Würden die beiden oder auch nur eine M4-Streckenführung über Alt-Hohenschönhausen geführt, würde das die Fahrzeit erheblich verlängern, was wiederum nicht im Interesse der Fahrgäste sei, meint Stutz.

„Für mich ist wichtig, dass die Verkehrsverwaltung und die BVG weiter daran arbeiten, um die Herausforderungen beim ÖPNV bei uns in Hohenschönhausen im Blick zu haben und um am Ende auch zu konkreten Verbesserungen für alle Fahrgäste zu kommen“, kommentiert Martin Pätzold die Antworten aus dem Senat.

Autor:

Bernd Wähner aus Pankow

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