Senat besucht BVG
„Wir stehen bereit für die Mobilität von morgen“

Kai Wegner (2. von links) und weitere Senatsmitglieder lassen sich von einem Fachmann erklären, wie das autonome Fahren funktionieren soll. | Foto: Bernd Wähner
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Erstmals führte der Senat eine seiner wöchentlichen Sitzungen gemeinsam mit dem BVG-Vorstand durch, und zwar im Bezirk Lichtenberg.

Nach einer E-Busfahrt zur U-Bahnwerkstatt Friedrichsfelde an der Erich-Kurz-Straße folgte der Einblick in die Praxis. Neben dem Besuch der U-Bahnleitstelle stand ein autonomes Fahrzeugs von Typ Moia aim Mittelpunkt. Und dann konnten der Regierende Bürgermeister Kai Wegner, Verkehrssenatorin Manja Schreiner (beide CDU) und Franziska Giffey (SPD), Senatorin für Wirtschaft, Energie und Betriebe, gleich mehrere verkehrspolitische Entscheidungen verkünden, die die BVG und den ÖPNV in der Stadt betreffen.

Eine seit Längerem erwartete Entscheidung: Ab dem 1. Juli wird es wieder das 29-Euro-Ticket für den Tarifbereich AB geben. Und weiter: „Wir treiben den Schienenausbau voran. Hier lassen wir keine Zeit verstreichen“, sagt Manja Schreiber. „Bei der U3 stehen die Zeichen auf ersten Spatenstich. Die U-Bahn wird in absehbarer Zeit von Krumme Lanke bis Mexikoplatz fahren.“ Außerdem wurde die Finanzierungsvereinbarung zur Verlängerung der U8 unterschrieben. Die soll in absehbarer Zeit vom Endpunkt Wittenau bis ins Märkische Viertel verlängert werden.

Ein weiterer Schwerpunkt der Gespräche zwischen Senat und BVG: Beide bekräftigen das gemeinsame Ziel, die öffentliche Mobilität in der Hauptstadt in den kommenden Jahren neu zu denken und mit Hilfe von KI und Digitalisierung ein neues Mobilitätssystem zu entwickeln. Denn um den Verzicht auf das eigene Auto attraktiv zu machen, braucht es mehr als klassische Busse und Bahnen.

Während Sharing- und On-Demand-Angebote einen Anfang machen, steht die nächste Revolution schon in den Startlöchern: das autonome Fahren, erklärt Henrik Falk, Vorstandsvorsitzender der BVG. In einem Pilotprojekt mit autonomen Fahrzeugen als Teil des ÖPNV-Angebots sollen zunächst Erfahrungen gesammelt werden. Zu diesem Zweck hat die BVG ein "Memorandum of Understanding" mit der Volkswagen-Tochter Moia geschlossen. Im Rahmen des Projekts werden in Berlin ab 2025 selbstfahrende Shuttles zum Einsatz kommen. Ein ähnliches Projekt läuft bereits in Hamburg. Zur Sicherheit fährt allerdings in der Testphase immer noch eine menschliche Begleitung mit. Das Fahrzeug, das beim Senatsbesuch von der BVG präsentiert wurde, ist mit 13 Kameras, sechs Radaren und sieben auf Sensoren basierenden Lasern ausgestattet. Mit dieser Ausstattung ist es dem Fahrzeug möglich, alles in einem Umkreis von 400 Metern zu erkennen und sich zu orientieren. In Berlin sollen zunächst vier bis sechs solcher Shuttles erprobt werden. Weil es sich um ein Forschungsprojekt handelt, wird es vom Bund gefördert.

Der Regierende Bürgermeister Kai Wegner betont: „Wir wollen eine Verkehrswende in Berlin, mit dem Ausbau des Öffentlichen Personennahverkehrs und guten und sicheren Angeboten für alle Verkehrsteilnehmer. Die Mobilität der Zukunft wollen wir gemeinsam mit den Berliner Verkehrsbetrieben gestalten. Für diesen Transformationsprozess sind Digitalisierung und Künstliche Intelligenz unabdingbar.“ „Wir stehen bereit für die Mobilität von morgen“, betont BVG-Chef Henrik Falk. „Gemeinsam mit dem Land Berlin erdenken und entwickeln wir ein ganz neues Mobilitätssystem. Mit Hilfe von KI und Digitalisierung wollen wir die Menschen dort abholen, wo sie sind. Als BVG sorgen wir heute schon dafür, dass Berlin in Bewegung bleibt. Jetzt stellen wir die Mobilität der Hauptstadt für die Zukunft auf.“

Autor:

Bernd Wähner aus Pankow

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