"Wir haben einen Gestaltungsauftrag"
Der Wirtschaftskreis Hohenschönhausen-Lichtenberg engagiert sich für das Zusammenleben im Bezirk
Der Wirtschaftskreis Hohenschönhausen-Lichtenberg engagiert sich nicht nur für die wirtschaftliche Entwicklung im Bezirk, sondern auch für soziale, kulturelle, stadtentwicklungs- und verkehrspolitische Belange.
Entstanden ist er 1994 auf Initiative von Gewerbetreibenden in der Konrad-Wolf-Straße, berichtet der Vorstandsvorsitzende Karsten Dietrich. Seinerzeit war die Erneuerung der Straße geplant. Die Anlieger befürchteten, dass dadurch Kunden ausbleiben. Sie entschlossen sich, ihre Interessen als Verein zu artikulieren. So kam es zur Gründung.
Zeitgleich wurde die Stiftung zur Kinder- und Jugendförderung gegründet, um vor allem das Kinderhaus Berlin-Mark Brandenburg zu unterstützen. Diesen Verbund sozialpädagogischer Projekte fördert der Wirtschaftskreis von Anfang an. „Unser Ziel ist es, den Bezirk wirtschaftlich, sozial und gesellschaftlich mitzugestalten“, sagt Karsten Dietrich. „Wir sind kein Lobbyverein im eigentlichen Sinne, sondern haben einen Gestaltungsauftrag.“ Im vergangenen Jahr, in dem der Wirtschaftskreis 25-jähriges Bestehen feierte, überwies er 10 760 Euro an die Stiftung. Einzelne Unternehmen fördern zudem Vereine und Projekte in anderen Bereichen des gesellschaftlichen Lebens, zum Beispiel Sportvereine, deren ehrenamtliche Arbeit durch reges Sponsoring unterstützt wird.
Was als Initiative zur Sicherung von Handel und Gewerbe in einer Einkaufsstraße begann, ist längst zu einem sehr aktiven Zusammenschluss kleiner, mittelständischer und großer Unternehmen aus dem gesamten Bezirk gewachsen. Derzeit gehören etwa 100 Unternehmen sowie einige Einzelpersonen dem Wirtschaftskreis an. In diesen Unternehmen arbeiten über 5400 Menschen. Das sind immerhin fünf Prozent aller im Bezirk Beschäftigten. Nicht zuletzt deshalb ist der Wirtschaftskreis für das Bezirksamt ein wichtiger Partner, wenn es um Entwicklungen geht.
„Seit 2017 haben wir über eine Kooperationsvereinbarung unsere Zusammenarbeit geregelt“, berichtet Karsten Dietrich. Jedes Jahr treffen sich beide Partner zu einer Klausurtagung zur Fortschreibung der Vereinbarung. Es werden Betriebsbesuche mit dem Bürgermeister und weiteren Bezirksamtsmitgliedern organisiert. Auch in Gremien und Arbeitsgruppen des Bezirksamts wirken Mitglieder des Wirtschaftskreises mit.
Nächster gemeinsamer Höhepunkt: Für den 16. November wird ein Wirtschaftsdinner zum Thema Kunst und Kultur organisiert. Als Gast wird unter anderem Kulturstaatsministerin Monika Grütters (CDU) erwartet. Lichtenberger Künstler treten auf und es wird über die Situation von Kunst und Kultur im Bezirk diskutiert. Unternehmer und Künstler lernen sich kennen.
Die Pandemie hat natürlich Einfluss auf die Arbeit des Wirtschaftskreises, berichtet Karsten Dietrich. „Unser Vorstand hat trotzdem regelmäßig getagt. Mit unseren Mitgliedern blieben wir über Videokonferenzen und andere Kanäle in Kontakt, sodass auch alle aktuellen Informationen wie gewohnt verteilt werden konnten.“ Die Pandemie sei eine große Herausforderung. Aber bislang seien in Lichtenberg keine größeren Erschütterungen bei den Mitgliedsunternehmen spürbar. Schwieriger gestaltet sich die Zusammenarbeit mit Schulen. Mit 53 Berliner Oberschulen kooperiert der Wirtschaftskreis. Unter anderem werden an Gymnasien Berufs- und Studientage durchgeführt. Trotz Pandemie gab es mit Hunderten Schülern Seminare zur Berufsvorbereitung, in diesem Jahr allerdings überwiegend online.
Der Wirtschaftskreis verfolgt auch sehr aufmerksam die Verkehrsentwicklung Bezirk und bringt sich in das Thema Stadtentwicklung ein. Außerdem wird an einem gesundheitswirtschaftlichen Konzept gearbeitet.
Die neue Homepage www.wkhl-berlin.de ging in diesem Jahr online. Sie wird nach und nach mit Inhalten gefüllt. Seine Geschäftsstelle hat der Wirtschaftskreis an der Dönhoffstraße 2, ¿98 69 44 86.
Autor:Bernd Wähner aus Pankow |
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