Unternehmen des Jahres 2024
Drei Auszeichnungen für tolles Engagement
Im Rahmen des jährlichen Unternehmerinnen- und Unternehmer-Abends der bezirklichen Wirtschaftsförderung hat das Bezirksamt in zwei Kategorien die diesjährigen Lichtenberger Unternehmen des Jahres ausgezeichnet sowie einen Sonderpreis vergeben.
Als Unternehmen des Jahres 2024 geehrt wurde in der Kategorie „Innovationskraft und wirtschaftlicher Erfolg“ das Unternehmen White void GmbH (www.whitevoid.com und www.darkmatter.berlin). Gegründet wurde es von Christopher M. Bauder. Der Lichtkünstler ist manch einem vielleicht noch von seinem Projekt „Lichtgrenze“ in Erinnerung, das er 2014 zum 25. Jahrestag des Mauerfalls gemeinsam mit seinem Bruder Marc entwickelte. Dabei handelte es sich um eine Installation aus illuminierten Ballons, mit denen über 15 Kilometer der Verlauf der ehemaligen Berliner Mauer nachzuvollziehen war. Fast 8000 Ballonstelen wurden für dieses Projekt hergestellt.
Als Lichtkünstler ist Christopher M. Bauder inzwischen weltweit gefragt. Er schuf Lichtinstallationen zum Beispiel in Paris, Las Vegas, Montreal, Taiwan und Peking, Südkorea und in arabischen Ländern, um nur einige Orte zu nennen. Etliche Installationen sind allerdings nur für einen gewissen Zeitraum geschaffen. Deshalb überlegte Bauder mit seinen Berliner Partnern, dass man einen Ort schaffen müsste, an dem die Installationen längerfristig zu sehen sind. Und dieser entstand mit "Dark Matter" an der Köpenicker Chaussee 46.
Inzwischen hat das Lichtkunst-Unternehmen 56 Mitarbeiter aus rund 20 Nationen. In den zurückliegenden vier Jahren zog es mit seinen Ausstellungen und Installationen rund 600 000 Besucher nach Lichtenberg. Für seine Innovationen und seinen wirtschaftlichen Erfolg ist das Unternehmen nun mit dem Lichtenberger Unternehmerpreis geehrt worden.
In der Kategorie „Ökologische oder soziale Verantwortung und Arbeitnehmerinnenfreundlichkeit“ ist das Unternehmen OTA gGmbH (www.ausbildung-ota.de/) geehrt worden. Dieses Unternehmen ist seit über 30 Jahren im Bezirk ansässig. Es unterstützt vor allem Jugendliche mit multiplen Problemlage dabei, einen Ausbildungsplatz oder eine Anstellung auf dem ersten Arbeitsmarkt zu finden. Als Aus- und Weiterbildungsträger begleitet es junge Leute dabei individuell – mit Erfolg. In den zurückliegenden drei Dekaden hat es bereits über 30 000 Menschen auf deren Lebensweg begleitet.
Florian Tanyildiz führt das Unternehmen gemeinsam mit seinem Bruder Fabian sowie der Mutter der beiden, Margit Weiß-Tanyildiz. Gegründet wurde es von ihrem Vater bereits 1982 in Kreuzberg. „Weil es seinerzeit einen großen Bedarf gab, zogen wir 1992 auf Bitten des Senats nach Lichtenberg“, berichtet Florian Tanyildiz. Und seit dem hat das OTA Ausbildungszentrum an der Josef-Orlopp-Straße 45-49 seinen Sitz.
Mit dem Sonderpreis im Wettbewerb Lichtenberger Unternehmen des Jahres 2024 ist Lisa Dworatzeck, die Geschäftsführerin der Putzmunter GmbH (https://putzmunter.com/) aus Karlshorst ausgezeichnet worden. Das Unternehmen stand eigentlich in der Corona-Pandemie vor dem Aus, weil die Geschäftsführung aufhören wollte. Da war Lisa Dworatzeck bereits sechs Jahre als Reinigungsfachkraft in diesem Betrieb tätig. Sie entschloss sich, das Unternehmen weiterzuführen, und seit 2021 ist sie Geschäftsführerin der Putzmunter GmbH. Damit rettete sie die Arbeitsplätze von 30 Frauen.
Die Jury hat unter anderem die Wertschätzung der Geschäftsführung gegenüber den Mitarbeiterinnen beeindruckt. Diese werden übertariflich bezahlt. Die Mitarbeiterinnen kommen aus allen Altersgruppen und unterschiedlichen Nationalitäten. Hier erhalten auch Frauen aus schwierigen sozialen Verhältnissen eine Chance, wenn sie mit Leistung überzeugen.
Die Preisverleihung, die in diesem Jahr in der Kinder- und Jugendeinrichtung blue:boks Berlin an der Paul-Zobel-Straße 9 stattfand, nahmen Bürgermeister Martin Schaefer (CDU) und Karsten Dietrich, der Vorstandsvorsitzende des Wirtschaftskreises Hohenschönhausen-Lichtenberg (WKHL), sowie Jutta Feige, die Vorsitzende des BVV-Ausschusses für Europa, Wirtschaftsförderung und Sozialraumsteuerung, vor.
Martin Schaefer appellierte in seinen Begrüßungsworten an die Lichtenberger Unternehmen, noch mehr Perspektiven auch für Jugendliche zu entwickeln, die vielleicht auf den ersten Blick noch nicht so fit für eine Ausbildung sind. In Zeiten des Fachkräftemangels dürfe keiner zurückgelassen werden. Auch wenn sich im Bewerbungsschreiben Fehler finden: Vielleicht sei Deutsch nicht die Stärke des Jugendlichen, sondern eher die handwerkliche Arbeit. Deshalb sollten auch solche Jugendlichen eine Chance erhalten.
Die Verleihung des mit 1000 Euro dotierten Preises „Lichtenberger Unternehmen des Jahres“ findet seit 2012 statt. Der dazu veranstaltete Unternehmerinnen- und Unternehmer-Abend bietet neben der Preisverleihung auch Raum für Vernetzung und einen Ideenaustausch.
Autor:Bernd Wähner aus Pankow |
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