Noch Luft nach oben
Noch zu wenige Hausärzte in Lichtenberg

Was die Ausstattung mit Medizinischen Versorgungszentren (MVZ) betrifft, belegt Lichtenberg im Vergleich der anderen Berliner Bezirke einen hinteren Platz.

Das ist das Fazit einer Antwort von Gesundheitsstaatssekretär Dr. Thomas Götz (Bündnis 90/ Die Grünen) auf eine Anfrage der Abgeordnetenhausmitglieder Danny Freymark und Martin Pätzold (beide CDU). Demnach gibt es laut Kassenärztlicher Vereinigung Berlin (KV) in der Stadt 295 Medizinische Versorgungszentren (MVZ). Davon befinden sich nur 22 in Lichtenberg. Im Vergleich dazu gibt es im Bezirk Mitte 51, in Pankow und Charlottenburg-Wilmersdorf jeweils 49. „Der Senat muss die östlichen Außenbezirke einfach mehr in den Blick nehmen“, sagt Martin Pätzold.

Neues MVZ öffnet im Sommer

Dass im Sommer im Bezirk ein neues MVZ an den Start gehen wird, verkündete die Sana-Gesundheitszentren Berlin-Brandenburg GmbH erst vor wenigen Wochen. Sie schloss mit der Howoge einen Mietvertrag für Räumlichkeiten in deren Neubauquartier „Mühlengrund“ am Rotkamp 6 ab. Unter dem Dach eines medizinisch-interdisziplinären Ärztezentrums werden sich die Fachrichtungen Hausarztmedizin, Frauenheilkunde und Pädiatrie ansiedeln. Dafür stehen rund 580 Quadratmeter Fläche zur Verfügung. Damit wird der Ärztemangel in der Region zumindest etwas behoben.

KV unterstützt Ansiedlung von Ärzten

Denn der Ärzteversorgungsgrad im Bezirk weist noch erhebliche Lücken auf. Demnach wird der Versorgungsgrad mit Hausärzten im Bezirk Lichtenberg mit etwa 80 Prozent des Bedarfs beziffert. Auch bei Kinder- und Jugendärzten (84 Prozent), HNO-Ärzten (87 Prozent), Hautärzten (72 Prozent) und Augenärzten (85 Prozent) gibt es noch Versorgungslücken, wie aus einer Statistik der KV hervorgeht. Um die Versorgungslücken zu schließen, startete die KV Berlin Anfang dieses Jahres ein mehrjähriges Förderprogramm zur Verbesserung der Hausarztversorgung im Hausärzte-Planungsbereich II, zu dem der Bezirk Lichtenberg gehört. Dieses Förderprogramm umfasst eine Investitionssumme von 21 Millionen Euro. Mit diesem Geld sollen Ärzte, die sich niederlassen oder eine Praxis übernehmen wollen, unterstützt werden.

Weiterhin soll die Einrichtung sogenannter Zweig-Praxen mit angestellten Ärzten ebenso unterstützt werden wie die Weiterbildung und Qualifizierung von medizinischem Personal für die Praxen. Die KV plant außerdem, ab dem zweiten Quartal 2022 Einrichtungen zu betreiben, in denen Ärzte angestellt tätig sein können.

Autor:

Bernd Wähner aus Pankow

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