Transparenz von Lebensmitteln
StadtFarm will DIN Standard für Smart Urban Farming entwickeln
Transparenz über Entfernung und Nachhaltigkeit der Produktion von Lebensmitteln soll Verbrauchern Orientierung geben
Wer sich gesund und planetenfreundlich ernähren will, soll auf eine saisonale, nachhaltige und möglichst regionale Herkunft seiner Lebensmittel achten. Das erweist sich in der Praxis häufig als schwierig: ‚regional‘ wurde zum Teil nur in der Region abgepackt, ‚bio‘ ist noch lange nicht nachhaltig, wenn dafür Grundwasserreservoirs in Nordafrika angezapft werden, und Mairübchen schon im Februar machen es schwer sich zu erinnern, was von Natur aus derzeit wirklich wächst. Vor allem die Transportwege von Nahrungsmitteln haben sich in den letzten 100 Jahren verzehnfacht, alles ist heute immer verfügbar.
Ein neuer DIN-Standard soll Verbrauchern eine Orientierung bieten. Die StadtFarm aus Berlin will zusammen mit Experten aus den Bereichen Handel, Landwirtschaft und Nachhaltigkeit einen Premium-Standard entwickeln, wie Lebensmittel aussehen, die man mit gutem Gewissen genießen darf. Als Kriterien werden u.a. Transportwege, der Flächenverbrauch, der Wasserbedarf sowie die erzeugten Treibhausgasemissionen mit in die Bewertung einfließen. „Städte könnten schon heute etwa 20% ihres Lebensmittelbedarfs auf eigenen Flächen erzeugen und weitere 50% aus der Region beziehen. Bei uns in der StadtFarm wachsen sogar Bananen und Papaya mitten in Berlin“ sagt die Gründerin der StadtFarm, Anne-Kathrin Kuhlemann.
Der Standard soll v.a. kleinere Erzeuger belohnen, die sich besonders für Nachhaltigkeit einsetzen, indem Transparenz geschaffen wird, an der sich Verbraucher orientieren können. Zudem setzt die StadtFarm auf den guten Ruf des Deutschen Instituts für Normung (DIN). „DIN Standards sind weltweit anerkannt und genießen auch bei Verbrauchern ein hohes Grundvertrauen hinsichtlich ihrer Qualität“ so Kuhlemann. Die Kunst liege darin, dem Kunden auf einen Blick verständlich zu machen, wofür er sich beim Kauf gerade entscheidet. So sollen am Ende alle Gewinnen: Planet, Produzenten und wir alle als Konsumenten.
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