Neun Stationen aus DDR-Zeiten jetzt Denkmäler
Bahnhöfe der U5 wurden unter Schutz gestellt
Das Landesdenkmalamt Berlin hat neun Bahnhöfe der U5 zwischen Tierpark und Hönow in die Denkmalliste aufgenommen. Damit sind nun fast alle Bahnhöfe der einzigen in der DDR realisierten U-Bahnstrecke unter Schutz gestellt.
Die U5 ist die einzige Berliner U-Bahnstrecke, die in der ehemaligen DDR realisiert wurde. Neben dem von 1969 bis 1973 als unterirdische Station errichteten U-Bahnhof Tierpark im Nachbarbezirk Lichtenberg mit seinen künstlerischen Wandmosaiken gehören neu zur Landesdenkmalliste die zwischen 1985 und 1989 entstandenen oberirdischen U-Bahnhöfe. Eingeschlossen sind die Stationen Biesdorf-Süd, Elsterwerdaer Platz, Wuhletal, Kaulsdorf-Nord, Cottbusser Platz, Hellersdorf, Louis-Lewin-Straße und Hönow. Lediglich der frühere U-Bahnhof Neue Grottkauer Straße, der zum Fahrplanwechsel 2016 den Namen Kienberg (Gärten der Welt) in Vorbereitung der Internationalen Gartenausstellung 2017 erhielt, fehlt in der Liste.
Wie das Landesdenkmalamt mitteilte, wurde die unter der Leitung des Ost-Berliner Chefarchitekten Roland Korn entstandene Strecke zur Erschließung der zeitgleich gebauten Wohngebiete in Hellersdorf geplant. Die Ausführung der Stationen übernahmen demnach neben der für die Planung gegründeten „Schnellbahnbau Berlin“ die Bezirke der DDR, die auch für die Errichtung der Großsiedlung an der Berliner Stadtgrenze verantwortlich waren. Die Gestaltung der Bahnhöfe der U5 beruht nach Angaben des Landesdenkmalamts ähnlich den von Alfred Grenander entworfenen Bahnhöfen der U8 auf einem verbindenden Serienentwurf, „der den Charakter der Linie bestimmt und der von den Planerinnen und Planern an die jeweiligen baulichen und topografischen Bedingungen angepasst wurde“.
„Die Erweiterung der U5 zwischen den Bahnhöfen Tierpark und Hönow ist von einzigartigem Zeugniswert für die zur Entstehungszeit geteilte Stadt“, sagte Landeskonservator Dr. Christoph Rauhut. Ihre Bauweise, ihre Gestaltung und die Umsetzung mit einfachen Mitteln ständen in einem deutlichen Kontrast zu den opulenten U-Bahnhöfen, die zeitgleich in West-Berlin von Rainer Rümmler entworfen worden seien. „In ihrer Gestaltung und Ausführung dokumentieren die Bahnhöfe in Ost und West anschaulich die politischen und wirtschaftlichen Gegensätze, die Berlin über Jahrzehnte geprägt haben“, erklärte Rauhut.
Autor:Philipp Hartmann aus Köpenick |
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