Finanzierung durch den Senat ungewiss
Marzahn-Hellersdorf möchte drei Schulgebäude als Ausweichstandorte errichten
Der Sanierungsbedarf an den Schulen im Bezirk ist riesig. Es fehlt jedoch an Ausweichstandorten für Schüler und Lehrer. Drei möchte das Bezirksamt bauen lassen. Doch bisher liegt vom Senat nur die Zusage für einen Standort vor.
Von den 47 Schulen gelten laut Schulstadtrat Gordon Lemm (SPD) 19 als stark sanierungsbedürftig. Hier muss dringend an den Haupt- oder Nebengebäuden oder Sporthallen etwas geschehen. Der zuletzt festgestellte Sanierungsbedarf beträgt geschätzte 250 Millionen Euro.
Bisher konnte sich der Bezirk bei Sanierungen von Schulgebäuden weitgehend selbst behelfen. So zog 2019 in die neu eröffnete, aber noch nicht voll belegte Mahlsdorfer Oberschule ein großer Teil der Schüler der Wolfgang-Amadeus-Mozart-Gemeinschaftsschule mit ein. Währenddessen wurde das Haus Zwei der Gemeinschaftsschule leergeräumt und saniert. In anderen Fällen mussten Notlösungen her. So wird ab August die Schleipfuhl-Grundschule saniert. Dafür lässt das Bezirksamt zwölf Schulräume in Containern temporär vor der Schule aufbauen. Die meisten Baumaßnahmen laufen zudem derzeit an Sporthallen.
Um Störungen im Unterricht durch die Sanierungsarbeiten und eine Aufteilung der Schüler auf mehrere Standorte künftig zu vermeiden sowie das Sanierungstempo zu erhöhen, sollen Ausweichstandorte, sogenannte Drehscheiben-Standorte, gebaut und mit Schulen auf Zeit belegt werden. Der Bezirk hat drei Standorte beim Senat beantragt: an der Sebnitzer Straße, an der Bruno-Baum-Straße und an der Dingolfinger Straße. Mit den drei Drehscheiben-Schulen ließe sich der Sanierungsstau an den Schulen im Bezirk schneller abbauen. „Dann könnten wir auch drei Schulen parallel sanieren“, erklärt Lemm. Abgesehen davon, hätten es bei der Verteilung der Standorte im Bezirk die Schüler der ausgelagerten Schulen einen weniger weiten Schulweg. „Der Bezirk braucht dringend diese Drehscheiben-Standorte“, sagt auch der CDU-Abgeordnete Mario Czaja. Außerdem könne es doch nicht sein, dass für die Planung der Drehscheiben mehr Zeit gebraucht werde, als für den Abbau des Sanierungsstaus selbst.
Gute Chancen auf eine Finanzierung hat aber derzeit nur der Standort an der Sebnitzer Straße. An der Dingolfinger Straße beabsichtigt der Senat sogar die Wiederinbetriebnahme der 2019 geschlossenen Flüchtungsunterkunft.
Autor:Harald Ritter aus Marzahn |
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