Bezirksamt geht in die Offensive
Auf allen erdenklichen Wegen soll Personal gewonnen werden
Mit einem Durchschnittsalter von 50 Jahren hat Marzahn-Hellersdorf im Vergleich aller Bezirksverwaltungen die älteste Belegschaft. Bei Betrachtung des Landes Berlin insgesamt liegt der Altersschnitt bei 48,6 Jahren.
Daraus folgt, dass Marzahn-Hellersdorf in den kommenden Jahren mehr als alle anderen Bezirksverwaltungen davon betroffen sein wird, dass Mitarbeiter in den Ruhestand gehen. Wie das Bezirksamt bekanntgegeben hat, werden bis 2030 insgesamt 51,2 Prozent der Belegschaft altersbedingt aus dem Arbeitsprozess ausscheiden. Bis dahin müssten insgesamt 845 Stellen mit qualifizierten Dienstkräften nachbesetzt werden. Allein im Doppelhaushalt 2022/2023 werden rund 170 Dienstkräfte ihr Arbeits-/Dienstverhältnis mit dem Land Berlin beenden.
Weil sich das Bezirksamt vorgenommen hat, die Dienstleistungen für die Bürger durch eine Vielzahl von Maßnahmen in den kommenden Jahren zu verbessern, ist der Bedarf an neuem Personal entsprechend groß. Dabei konkurriert Marzahn-Hellersdorf jedoch wie so oft mit den anderen Bezirken, dem Land und der freien Wirtschaft. Der Bezirk will deshalb unter anderem verstärkt selbst Personal ausbilden, Stipendien anbieten und duales Studieren ermöglichen. Praktika im Bezirksamt zu absolvieren, ist schon jetzt möglich. In Vorbereitung ist zudem eine Kooperation mit dem Verein Schlaufuchs, um bereits frühzeitig an den Schulen im Rahmen der Berufsorientierung als Arbeitgeber sichtbar zu werden.
Außerdem will der Bezirk regelmäßig eigene Arbeitgebermessen und Informationstage zu Ausbildungs- und Karrieremöglichkeiten organisieren, eine eigene Karriereseite im Internet in Betrieb nehmen sowie Mitarbeiter und Führungskräfte zur regelmäßigen Bewertung der Arbeitgeberattraktivität und zur Verbesserung des Gesundheitsmanagements befragen. Weiterverfolgt werden auch der Ausbau flexibler Arbeitsmodelle, eine grafische Neugestaltung der Stellenanzeigen, die Ausschreibung von Stellenanzeigen auf verschiedenen Job-Portalen und vieles mehr.
2021 habe sich die Personalsituation nach Bezirksangaben leicht verbessert. So hätten 60 Dienstkräfte mehr eingestellt werden können, als Austritte zu verzeichnen waren. Das Stellenvolumen wuchs im Vergleich zu 2020 um 51 auf insgesamt 1857 Stellen.
Autor:Philipp Hartmann aus Köpenick |
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