Bibliotheken im Wandel
Bibliotheksamt schult Mitarbeiter für das digitale Zeitalter

Ein Aufsteller in der Mark-Twain-Bibliothek macht auf neue digitale Angebote aufmerksam.  | Foto: Zimmermann
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  • Ein Aufsteller in der Mark-Twain-Bibliothek macht auf neue digitale Angebote aufmerksam.
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Das Bibliotheksamt führt einen zusätzlichen Schließtag für die meisten Bibliotheken ein. Die Mitarbeiter sollen für neue Anforderungen im Alltag des Bibliothekslebens fit gemacht werden.

Das Angebot und die Nutzung öffentlicher Bibliotheken hat sich in den zurückliegenden Jahren geändert. Gingen 2018 noch rund 1,3 Millionen Bücher über die klassische Ausleihe, waren es 2019 nur noch rund 1,1 Millionen. Im gleichen Zeitraum stieg die Zahl der Bibliotheksnutzer aber von 545 000 auf 552 000 an. Damit einher haben sich Aufgaben und Abläufe in den Bibliotheken erheblich verändert. Es werden weniger Bücher, Schallplatten, CDs oder DVDs ausgeliehen. Stattdessen werden Online-Dienste wie das Streamen von Musik oder das Verleihen von Hörbüchern immer stärker genutzt. Zudem laden die Bibliotheken zunehmend zu Veranstaltungen unterschiedlichster Art ein.

Es wird in der klassischen Bibliothek auch neue Technik verliehen. Die Bibliotheken bieten beispielsweise inzwischen neben Laptops unter anderem auch E-Reader an, auf die sie sich Literatur als E-Books herunterladen lässt. „Das ist auch für manchen Bibliotheksmitarbeiter noch Neuland“, erläutert Hanke. Die Nutzer erwarteten aber nicht nur die Ausleihe solcher Geräte, sondern wollen zu Recht auch, dass man ihnen erklärt, wie man solch ein Gerät bedient.

Viele Mitarbeiter in den Bibliotheken sind in ihrer Ausbildung nicht darauf vorbereitet worden, nicht wenigen fällt es schwer, sich ohne Hilfe darauf einzurichten. Es geht um die Beherrschung neuer Technik und das Erlernen neuer Abläufe. Deshalb sind vier der sechs Bibliotheken des Bezirks ab Februar jeden zweiten Mittwoch im Monat geschlossen. Die Regelung gilt ab Mittwoch, 12. Februar, voraussichtlich für ein Jahr. Das Bibliotheksamt will an den zusätzlichen Schließtagen die Mitarbeiter schulen.

„Wegen des Personalmangels hatten wir in den zurückliegenden Jahren große Mühe, die regulären Öffnungszeiten bei den Bibliotheken einzuhalten“, erklärt Fachbereichsleiterin Benita Hanke. Dabei sei die Weiterbildung der Bibliotheksmitarbeiter zu kurz gekommen. Gegenwärtig gibt es bei den Bibliotheken des Bezirks insgesamt rund 35 Mitarbeiter, etwa zehn Stellen seien unbesetzt.

Das Bibliotheksamt hat den Mittwoch als Schließtags ausgewählt, um die geringsten Störungen beim Ablauf in allen Bibliotheken des Bezirks zu haben. Von den zusätzlichen Schließtagen an jedem zweiten Mittwoch im Monat sind die Bezirkszentralbibliothek Mark Twain, die Erich-Weinert-Bibliothek, die Ehm-Welk-Bibliothek und die Bibliothek Mahlsdorf betroffen. Die Regelung soll voraussichtlich für ein Jahr gelten.

Ein Aufsteller in der Mark-Twain-Bibliothek macht auf neue digitale Angebote aufmerksam.  | Foto: Zimmermann
Schüler können mit einem iPad das Angebot der Mark-Twain-Biblikothek selbstständig erkunden.  | Foto: Zimmermann
Autor:

Harald Ritter aus Marzahn

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