Die Unsicherheiten bleiben
Unter Corona-Bedingungen: Schulen in Marzahn-Hellersdorf sind wieder geöffnet
Die Schulen öffnen wieder schrittweise. Am 20. April starteten die vier Gymnasien mit ihren Abiturklassen, es folgten eine Woche danach die Schüler der zehnten Klassen an Gymnasien und Sekundarschulen.
An allen Gymnasien läuft das Abitur wie immer. Es beginnt mit den schriftlichen Arbeiten, anschließend folgen die mündlichen Prüfungen. Bis in den Juni ziehen sich die Prüfungen hin. Die meisten Abschlussprüfungen für die zehnten Klassen wurden dagegen von der Senatsbildungsverwaltung abgesagt. Deren Schüler unterziehen sich nur noch einer mündlichen Präsentationsprüfung.
Schon das war an allen betroffenen Schulen mit einem erheblichen organisatorischen Aufwand verbunden. Unterrichtsräume und Mobiliar musste umgeräumt werden, um in reduzierten Prüfungsstärken pro Raum die vorgeschriebenen Corona-Abstände bei den Schülern und den Aufsicht führenden Lehrern absichern zu können.
Einzelfallentscheidung bei Risikoschülern
„Bei uns waren zur ersten Abiturprüfung alle Schüler anwesend“, sagt Jörg Spieler, Leiter des Melanchthon-Gymnasiums. In diesem Jahr sind insgesamt 98 Schüler am Melanchthon-Gymnasium zugelassen. Bei Schülern, die den Risikogruppen angehören, sind Einzelfallentscheidungen nötig. Das sind Schüler mit Vorerkrankungen oder aus Haushalten, zu denen andere Personen mit Vorerkrankungen oder einer Corona-Infektion gehören. Wenn sich die gesamte Familie in Quarantäne befindet, ist die Teilnahme an den Prüfungen nicht möglich.
Am Otto-Nagel-Gymnasium in Biesdorf sind es insgesamt 122 Schüler, die in diesem Jahr zu den Abiturprüfungen antreten. Vor Beginn der Prüfungen ließ die Schulleitung noch einmal alle Räume gründlich desinfizieren. „Das mussten wir aber vorher noch mal mit dem Schulamt klären“, erzählt Schulleiter Lutz Seele. Er bedauert, dass die Schulen mit den konkreten Vorbereitungen auf die Corona-Prüfungen ziemlich allein gelassen worden seien. Bei den weiteren Öffnungsschritten müsse sich das unbedingt ändern. Seine Schule sei vergleichsweise klein und verfüge nur über wenige Räume. Schon mit den elften Klassen werde es sehr eng, sowohl hinsichtlich der zur Verfügung stehenden Lehrer als auch der Räume. Auch hier könnten pro Raum nur acht oder maximal zehn Schüler im Präsenzunterricht sein. Die anderen müssten weiter jeweils zu Hause lernen.
Der Neustart der Sechstklässler an den Grundschulen, der neunten Klassen an den Sekundarschulen und der elften Klassen an den Gymnasien erfolgte an diesem Montag, 4. Mai. Der Unterricht beschränkt sich dabei zunächst auf die Kernfächer. Wann die übrigen Jahrgangsstufen wieder zur Schule kommen dürfen, ist momentan ungewiss. Wie es jeweils an den einzelnen Schulen weitergeht, hängt von den Corona-Entwicklungen ab. Sollte ein Corona-Fall an einer Schule auftreten, entscheidet über das weitere Vorgehen das Gesundheitsamt.
Autor:Harald Ritter aus Marzahn |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.