Trotz sinkender Zahlen seit 2016
Fast jeden Tag wird in Marzahn-Hellersdorf ein Auto geklaut
2021 ist in Marzahn-Hellersdorf fast jeden Tag ein Auto geklaut worden. Das geht es aus einer Antwort des Senats auf Anfrage des CDU-Abgeordneten Alexander Herrmann hervor. Erfasst wurden demnach 341 Kraftwagen- sowie 236 Motorraddiebstähle.
Bei den Motorrädern ist die Zahl der höchste Wert der vergangenen fünf Jahre. Bei den Autodiebstählen hat sie dagegen einen vorläufigen Tiefstand erreicht. Die Zahl sinkt seit 2016 (647) kontinuierlich. Nach Ortsteilen geordnet sind im vergangenen Jahr in Marzahn mit Abstand die meisten Kfz-Diebstähle begangen worden (188). Das entspricht rund 64 Prozent. „Es handelt sich überwiegend um Personen aus organisiert agierenden Bandenstrukturen mit Auftraggebenden im osteuropäischen Ausland. Bei den Tatverdächtigen handelt es sich ebenfalls überwiegend um osteuropäische Personen, die bei den Taten arbeitsteilig vorgehen“, teilte Innenstaatssekretär Torsten Akmann auf Herrmanns Anfrage mit.
Zusätzlich zu den Auto- und Motorraddiebstählen kam es 2021 auch zu 1417 Vorfällen, wo einzelne Fahrzeugteile geklaut worden sind. Ein Wert, der seit 2016 (1911) ebenfalls deutlich zurückgegangen ist, im Vergleich zu den beiden Vorjahren allerdings wieder angestiegen ist, wenn auch nur gering. Hinzu kamen 828 Sachbeschädigungen an Kraftfahrzeugen, was wiederum der Höchstwert der vergangenen fünf Jahre ist.
Als ein großes Problem bezeichnet Alexander Herrmann insbesondere den Diebstahl von Katalysatoren. Dies erfolge regelmäßig in den Nachtstunden binnen weniger Sekunden ohne jeden Lärm. Mit fast 900 Diebstählen von Fahrzeugteilen ist auch in dieser Kategorie Marzahn unrühmlicher Spitzenreiter unter den Ortsteilen. „Dieser Trend setzt sich angesichts zahlreicher Bürgerhinweise und Meldungen in den sozialen Medien leider auch in 2022 weiter fort“, erklärt der Abgeordnete. Er setze sich daher für eine Erhöhung der Polizeipräsenz in allen Kiezen des Bezirks zur Prävention und zur Kommunikation mit den Bürgern ein. „Der Probelauf des Projekts ‚Kontaktbereichsdienst 100‘ muss verstetigt und der Einsatz der Dienstkräfte der Polizeiabschnitte in Marzahn-Hellersdorf in der Innenstadt möglichst vermieden werden“, betont Herrmann. „Dieser Abzug von Kräften in die Innenstadt geht zu Lasten der Sicherheit am Stadtrand.“
Autor:Philipp Hartmann aus Köpenick |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.