Schon Kinder nehmen Ecstasy
Jugendstadtrat warnt Eltern: Drogenkonsum an Schulen in Marzahn-Hellersdorf nimmt zu
Der Drogenkonsum bei Jugendlichen im Bezirk scheint immer besorgniserregender. Deshalb hat sich Jugendstadtrat Gordon Lemm (SPD) an Schulen und Eltern gewandt.
Ausgangspunkt für das Handeln des Stadtrats war eine Warnung seitens der Drogen- und Suchtberatung von Vista. Der Verbund für integrative soziale und therapeutische Arbeit gGmbH unterhält an der Allee der Kosmonauten 47 die bezirkliche Beratungsstelle. Dort hatten sich Eltern wegen des Ecstasy-Konsums ihrer Kinder gemeldet, von denen die Jüngsten erst elf Jahre alt waren. Jugendstadtrat Lemm warnte anschließend auf Facebook vor der neuen Drogengefahr. Eltern sollten ihre Kinder über die Gefahren des Ecstasy-Konsums und dessen Folgen aufklären.
Ecstasy ist eine illegale Droge, die meistens in Pillenform eingenommen wird. Die darin enthaltene chemische Substanz MDMA kann Glücksgefühle hervorrufen, aber auch zu Veränderungen bei der optischen Wahrnehmung führen. Wenn die Wirkung von Ecstasy nachlässt, können Konsumenten unter Depressionen oder psychotischen Störungen leiden und langfristig abhängig werden. Organische Schäden sind möglich. Der Konsum ist überall in Europa verbreitet, auch und besonders unter Jugendlichen. Die Einnahme der bunten Pillen ist einfach und im Vergleich zu anderen Drogen sind sie relativ preiswert. Im Bezirk werden sie für 1,50 bis 3 Euro pro Stück gehandelt. Die Dealer sind meist ältere Schüler, Hauptkonsumenten jüngere Mädchen.
Auf dem Weg in die Schule
„Die Drogen werden meist auf dem Weg zur Schule oder im Umfeld verkauft“, sagt Werner Brose, Fachbereichsleiter Beratung, Therapie und Familienhilfen bei Vista. Über die genaue Verbreitung des Konsums und Zahl der Konsumenten gebe es keine verlässlichen Angaben. Es fehle auch bisher eine Erklärung, warum das Problem in dieser Form ausgerechnet in Marzahn-Hellersdorf aktuell aufgetreten ist. Bisher gehe man von einer Gruppe von zehn bis 15 jüngeren Schülern aus, die mit Ecstasy in den Schulen in Kontakt gekommen sind. Dabei könne es sich auch um ein zeitlich und örtlich begrenztes Phänomen handeln.
„Wirklich erschreckend ist, dass diese Schüler noch so jung sind“, fährt Brose fort. Bisher sei in der Regel der Einstieg in den Drogenkonsum mit 15 bis 17 Jahren erfolgt. Gerade deshalb müsse man die Entwicklung genau beobachten und spätestens nach den Ferien mit der Präventionsarbeit beginnen.
Autor:Harald Ritter aus Marzahn |
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