Wie sicher sind die Fahrgäste?
Sicherheitsausschuss lehnt verstärkte Kontrollen des Ordnungsamtes im Umfeld von Bahnhöfen ab

Mit Plakaten wie hier am S-Bahnhof Mahlsdorf fordert die Bahn die Fahrgäste auf, sich vor Diebstählen besser zu schützen.  | Foto: hari
  • Mit Plakaten wie hier am S-Bahnhof Mahlsdorf fordert die Bahn die Fahrgäste auf, sich vor Diebstählen besser zu schützen.
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Die Sicherheit auf den Bahnhöfen beschäftigt die Bezirkspolitik. Der Ausschuss für Sicherheit in der Bezirksverordnetenversammlung (BVV) fordert mehr Personal auf den Bahnhöfen. Der Einsatz von Mitarbeitern des Ordnungsamtes im Umfeld wird dagegen nicht befürwortet.

Wie sicher sind die Bahnhöfe? Diese Frage stellt sich nach Vorfällen wie am 7. Oktober auf dem S-Bahnhof Mahlsdorf mit noch größerer Dringlichkeit. Jugendliche hatten auf einen Polizisten in Zivil eingeschlagen, der diese zuvor wegen Randalierens angesprochen hatte. Der Ausschuss für Sicherheit und Ordnungsangelegenheiten fordert daher in einem Beschluss von Anfang Oktober mehr Personal auf den Bahnhöfen. Ein weiterer Antrag, dass das Bezirksamt mit der Bahn, der BVG und der Polizei ein Sicherheitskonzept für das Umfeld der Bahnhöfe erarbeiten soll und Mitarbeiter des Ordnungsamtes verstärkt patrouillieren lassen soll, wurde abgelehnt.

Wie umstritten das Thema ist, zeigten die Abstimmungen über die Anträge. Quer durch die Fraktionen gab es jeweils Zustimmung oder Ablehnung. Das entspricht auch der widersprüchlichen Gemengelage. „Was auf Straßen und Plätzen passiert, passiert auch in Bahnhöfen. Nur ist die Zahl der Straftaten in Bahnhöfen und Zügen vergleichsweise geringer als im sonstigen öffentlichen Raum“, erklärt Sandra Spieker, Pressesprecherin der S-Bahn.

Doch laut Statistik steigt die Zahl der Körperverletzungen in den U-Bahnhöfen von Marzahn-Hellersdorf. Von 2013 bis 2017 hat sie sich fast verdoppelt: von 33 auf 60. Die S-Bahn verzeichnet einen leichten Anstieg von Straftaten auf ihren Bahnhöfen im Bezirk. „Der Anstieg ist allerdings vor allem auf Vandalismusschäden zurückzuführen“, erläutert Spieker.

Die Verkehrsunternehmen rüsten unterdessen auf. Die Bahn beispielsweise hat sogenannte S-Bahnwachen an den Bahnhöfen Ostkreuz, Gesundbrunnen, Friedrichstraße, Westkreuz und in Schöneberg eingeführt. „Weitere S-Bahnwachen sind nicht vorgesehen. Wir beobachten die Sicherheitslage aber an all unseren Bahnhöfen ständig“, sagt Spieker.

Der SPD-Verordnete und Mitglied des Sicherheitsausschusses Paul Kneffel (SPD) hofft, dass der Antrag, das Ordnungsamt im Umfeld der Bahnhöfe einzusetzen in der BVV noch eine Mehrheit findet. „Der Bezirk kann sich nicht heraushalten“, sagt er.

Autor:

Harald Ritter aus Marzahn

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