Die Verunsicherung in der Kulturszene ist groß
Stadträtin Juliane Witt richtet das Angebot der Kulturstätten neu aus
Das Bezirksamt strukturiert seine kulturellen Angebote neu. Ob dies zur einer Verbesserung führt, müssen die kommenden Monate und Jahre zeigen.
Das Kulturforum Hellersdorf wird saniert und danach nicht wieder an den alten Träger Kulturring übergeben. Auch das Kunsthaus Flora wurde im vergangenen Jahr durch das Kulturamt übernommen. Hier finden kaum noch öffentliche Kulturveranstaltungen statt. Vereine und Gruppen befürchten einen kulturellen Aderlass in Marzahn-Hellersdorf, und extrem verunsichert. Das Theater- und Tanzensemble T&T zum Beispiel musste mit Beginn der Sanierung des Kulturforums in die Villa Pelikan ausweichen. „Wir haben keine Information vom Bezirksamt, wie es weitergeht“, sagt Leiterin Natalja Sudnikovic.
Kulturstadträtin Juliane Witt (Die Linke) hatte schon im November vor der Bezirksverordnetenversammlung erklärt, dass ein Umbau der Kulturangebote stattfindet. Viele Träger könnten ihre Arbeit kaum noch finanzieren. Ein Grund ist, dass vom Jobcenter immer weniger Projekte für Arbeitsgelegenheiten bewilligt werden. Der Bezirk könne diese Lücke nicht schließen.
Gleichzeitig hat sich mit der Jugendkunstschule des Bezirks ein neuer Akteur im Kulturbereich etabliert. Sie befindet sich am Kummerower Ring 44 in dem Gebäude, in dem bis 2017 die Jugendkunstschule "derArt" ihren Sitz hatte.
Die kommunale Jugendkunstschule ist eine Idee des Berliner Senats mit dem Ziel, dass jeder Bezirk eine eigene Jugendkunstschule betreibt. Da das Gebäude am Kummerower Ring 44 zu klein ist, finden Veranstaltungen und Kurse der Jugendkunstschule auch in Schloss Biesdorf und im Kunsthaus Flora statt. Das gilt gleichfalls auch für Veranstaltungen und Kurse der Musikschule und der Volkshochschule.
Das Kulturforum soll bis Herbst dieses Jahres saniert sein. Anschließend will Witt dort ein kommunales Kulturzentrum schaffen. Doch zunächst soll die Hauptstelle der Jugendkunstschule hier einziehen. Deren Räume werden als Ausweichstandort für die Volkshochschule gebraucht, die 2021 saniert wird.
„Wir wollen keinen einzigen Standort aufgeben“, erklärt Witt. Ob und wie das Kulturangebot verbessert werden kann, werde sich bei den Beratungen zum nächsten Doppelhaushalt 2022/23 zeigen.
Autor:Harald Ritter aus Marzahn |
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