Linksfraktion stellt Antrag in der BVV
Bekommt Marzahn-Hellersdorf ein zusätzliches Bürgeramt?

Mit Helle Mitte, Marzahner Promenade und Biesdorf-Center gibt es drei Bürgerämter im Bezirk. Angesichts steigender Einwohnerzahlen reicht das Angebot aus Sicht der Linksfraktion langfristig nicht mehr aus. Sie hat deshalb einen Antrag für ein viertes Bürgeramt eingebracht.

Die drei bestehenden Ämter würden immer häufiger an ihre Grenzen stoßen, erklärt die Fraktion. Sehr lange Wartezeiten seien die Folge. Durch die Pandemie habe sich das Serviceangebot nochmals verschlechtert. Seit längerer Zeit sind alle Bürgerämter aus Infektionsschutzgründen nur noch mit einem reduzierten Terminangebot geöffnet.

Dabei hatte Marzahn-Hellersdorf schon einmal ein viertes Bürgeramt an der Hönower Straße in Mahlsdorf. Es wurde vor acht Jahren zum 1. Oktober 2012 geschlossen. Die Linksfraktion habe damals „leider ohne Erfolg“ Widerstand gezeigt, wie der haushaltspolitische Sprecher Klaus-Jürgen Dahler bedauert. „Nun zeigt sich, dass das Schließen von Bürgerämtern ein Irrweg war“, sagt er. Wo das neue Bezirksamt entstehen kann, müsse nun geprüft werden. Seine Partei erwarte, dass im Januar ein Prüfungsergebnis vorgelegt werde.

Im Ausschuss für Bürgerdienste wurde über den Antrag bereits beraten. Dabei erhielten die Linken Unterstützung der anderen Parteien, mit einer Ausnahme. „Die AfD-Mitglieder haben sich enthalten, was uns erstaunte, weil es ja auch eine Unterstützung der Arbeit ihres Stadtrats ist“, berichtete die SPD-Bezirksverordnete Christiane Uhlich. Das Mahlsdorfer Bürgeramt sei 2012 geschlossen worden, weil das Bezirksamt Personal abbauen musste. Heute herrsche zwar auch ein großer Personalmangel in der Verwaltung und erschwere es, ein viertes Bürgeramt anbieten zu können. Uhlich ist sich zudem bewusst, dass die Einstellung des benötigten Personals sehr lange dauern würde, doch ein neues Bürgeramt hält sie für „dringend notwendig“. Dieses müsste auch verkehrstechnisch gut angebunden sein.

„Im Interesse einer bürgerfreundlichen Verwaltung und einer guten Erreichbarkeit der Angebote der Bürgerämter teilen wir die Idee der Prüfung eines zusätzlichen Standorts im Bezirk. Wir brauchen ein modernes Angebot mit kurzen Wegen und kurzfristig verfügbaren Terminen. Ein zusätzliches Bürgeramt könnte mit dazu beitragen, die aktuell viel zu langen Terminstände zu verkürzen“, unterstützt auch der CDU-Fraktionsvorsitzende Alexander Herrmann den Antrag.

Der Stadtrat für Bürgerdienste, Thomas Braun (AfD), wollte sich auf Nachfrage zum jetzigen Zeitpunkt nicht äußern, weil die BVV den Antrag noch nicht beschlossen hat. Dies dürfte jedoch bei der nächsten Sitzung am 19. November nur noch eine Formalität sein.

Autor:

Philipp Hartmann aus Köpenick

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

49 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

WirtschaftAnzeige
Für rund 258.000 Haushalte in Berlin Charlottenburg-Wilmersdorf, Mitte und Steglitz-Zehlendorf baut die Telekom Glasfaserleitungen aus.  | Foto: Telekom

Glasfaser-Internet hier im Bezirk
Telekom bietet 258.000 Haushalten einen Anschluss ans Glasfasernetz

Aktuell laufen die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes in Berlin auf Hochtouren. Neue Arbeiten starten in den Bezirken Charlottenburg-Wilmersdorf, Mitte und Steglitz-Zehlendorf. Damit können nun insgesamt rund 258.000 Haushalte und Unternehmen einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Bis 2030 plant die Telekom insgesamt zwei Millionen Anschlüsse in Berlin zu...

  • Zehlendorf
  • 20.01.25
  • 309× gelesen
WirtschaftAnzeige
Für weitere rund 180.000 Haushalte in Berlin baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom

Telekom baut Netz aus
Glasfaser-Internet hier im Bezirk

Ab Dezember starten die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes in Borsigwalde, Friedenau, Frohnau, Hakenfelde, Lichtenrade, Lübars, Mariendorf, Neu-Tempelhof, Reinickendorf, Schöneberg, Spandau, Tegel, Waidmannslust, Wilhelmstadt und Wittenau. Damit können weitere rund 180.000 Haushalte und Unternehmen in Berlin einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Bis 2030 plant...

  • Borsigwalde
  • 11.12.24
  • 3.067× gelesen
BauenAnzeige
2024 war Richtfest für die Grundschule in der Elsenstraße. | Foto: SenBJF
7 Bilder

Berliner Schulbauoffensive 2016-2024
Erfolgsgeschichte für unsere Stadt

Die Berliner Schulbauoffensive ist nach wie vor eines der zentralen Projekte unserer Stadt. Mit aktuell mehr als 44.000 neu entstandenen Schulplätzen setzt die Offensive ihre Ziele erfolgreich um. So wurden von 2016 bis 2023 bereits 5 Milliarden Euro in moderne Bildung investiert. Auch in den kommenden Jahren wird das derzeit größte Investitionsvorhaben für Schulen fortgesetzt. Die Offensive geht weiter und führt zu einer dauerhaft verbesserten schulischen Umgebung für unsere Schülerinnen und...

  • Charlottenburg
  • 13.12.24
  • 2.417× gelesen
  • 1
WirtschaftAnzeige
Für weitere rund 84.000 Haushalte in Berlin baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom

Telekom vernetzt
Glasfaser-Internet hier im Bezirk

Aktuell laufen die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes in Berlin auf Hochtouren. Neue Arbeiten starten nun auch in Alt-Hohenschönhausen, Fennpfuhl, Friedrichsfelde, Friedrichshain, Karlshorst, Kreuzberg, Lichtenberg und Rummelsburg. Damit können nun rund 84.000 Haushalte und Unternehmen einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Bis 2023 plant die Telekom insgesamt...

  • Alt-Hohenschönhausen
  • 11.12.24
  • 2.993× gelesen
KulturAnzeige
Blick in die Ausstellung über den Palast der Republik. | Foto: David von Becker
2 Bilder

Geschichte zum Anfassen
Die Ausstellung "Hin und weg" im Humboldt Forum

Im Humboldt Forum wird seit Mai die Sonderausstellung „Hin und weg. Der Palast der Republik ist Gegenwart“ gezeigt. Auf rund 1.300 Quadratmetern erwacht die Geschichte des berühmten Palastes der Republik zum Leben – von seiner Errichtung in den 1970er-Jahren bis zu seinem Abriss 2008. Objekte aus dem Palast, wie Fragmente der Skulptur „Gläserne Blume“, das Gemälde „Die Rote Fahne“ von Willi Sitte, Zeichnungen und Fotos erzählen von der damaligen Zeit. Zahlreiche Audio- und Videointerviews geben...

  • Mitte
  • 08.11.24
  • 3.930× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.