Grüne sind die Wahlgewinner:
Die Ergebnisse der Europawahl in Marzahn-Hellersdorf
Europa hat gewählt und Deutschland und Berlin mit. Das Ergebnis in Marzahn-Hellersdorf weist einige Besonderheiten auf und bestätigt zugleich Trends.
Mehr als jeder vierte Berliner, 27,8 Prozent, machte sein Kreuz bei den Grünen. Im Berliner Vergleich waren es in Marzahn-Hellersdorf aber die wenigsten. Dennoch konnte die Ökopartei auch am östlichen Stadtrand mit einem Plus von 6,6 Prozent im Vergleich zur Europawahl 2014 kräftig wachsen. Sie verdoppelte damit ihr Ergebnis auf jetzt 13,1 Prozent.
Zugleich konnte die AfD mit 19 Prozent der Stimmen in Marzahn-Hellersdorf ihr bestes Bezirksergebnis in Berlin erzielen und sich um 7,3 Prozent im Vergleich zur Europawahl 2014 verbessern. Vor fünf Jahren spielte allerdings die sogenannte Flüchtlingskrise, die erst 2015 begann, noch gar keine Rolle. Zieht man die Bundestagswahl 2017 daher als Vergleich, so ist festzustellen, dass die Partei bei der Europawahl in Marzahn-Hellersdorf einen Verlust von zwei Prozentpunkten erlitten hat. Berlinweit erreichte sie nur neun Prozent.
Daneben dürfte das Ergebnis der Europawahl besonders die Linke im Bezirk nachdenklich stimmen. Die Linkspartei musste sich in Marzahn-Hellersdorf bei der Europawahl mit 21 Prozent der Stimmen begnügen und ist nur noch knapp die stärkste Partei im Bezirk. Bei den Europawahlen 2014 erreichte sie ein Wahlergebnis von 31,3 Prozent. Damit hat sich ein langjähriger Trend fortgesetzt, der auch zuletzt bei der Bundestagswahl 2017 zu erkennen war.
Noch größere Sorgen muss sich die SPD im Bezirk machen. Mit noch 12,2 Prozent sank der Anteil der SPD-Wähler im Vergleich zur Europawahl vor fünf Jahren auf nahezu die Hälfte. Nicht anders sieht es im Bund und in Berlin aus, wo die SPD ein Ergebnis von 14 Prozent erreichte.
Die CDU kam mit einem blauen Auge davon. Sie erhielt nur noch 13,5 Prozent der Stimmen. Die Verluste sind mit 3,6 Prozent aber etwas geringer als im gesamten Stadtgebiet.
Die FDP bekam im Bezirk 3,5 Prozent der Stimmen. Das ist immerhin eine Steigerung um 2,2 Prozentpunkte. Damit bleibt sie allerdings unter der Fünf-Prozent-Marke und gehört nach bundesdeutschen Maßstäben weiter zu den Parteien ohne Anspruch auf ein Mandat.
Bei dieser Europawahl ist der Stimmanteil der unter „Übrige“ von der Wahlleitung zusammengefassten Kleinstparteien besonders hoch. Sie kamen in Marzahn-Hellersdorf auf 17,6 Prozent der Stimmen, was etwas über dem Berliner Durchschnitt liegt.
Marzahn-Hellersdorf hatte mit 49,4 Prozent die niedrigste Wahlbeteiligung in Berlin. Ansonsten lag sie bei 60,6 Prozent.
Autor:Harald Ritter aus Marzahn |
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