Sorge um Existenz kleiner Firmen
Die Linke Marzahn-Hellersdorf fordert die Einrichtung neuer landeseigener Gewerbehöfe
Gewerbetreibende haben im Bezirk wie auch an vielen anderen Orten Berlins seit Jahren Probleme. Gewerbeflächen gehen immer weiter verloren und Gewerbemieten steigen. Die Links- und die CDU-Fraktion in der Bezirksverordnetenversammlung haben das Thema jetzt wieder aufgegriffen.
In einem Antrag empfiehlt die Linkspartei dem Bezirksamt, sich gegenüber dem Senat dafür einzusetzen, landeseigene Gewerbehöfe im Bezirk mithilfe einer landeseigenen Gesellschaft einzurichten. Damit wären Gewerbemieten besonders für kleine und mittlere Unternehmen bezahlbar, erklärt die Linkspartei.
Einen ähnlich lautenden Antrag hatte die Partei bereits im Januar 2019 gestellt. „Diese Initiative sollte nun vom Bezirksamt auch endlich weiter umgesetzt werden“, heißt es nun aus der Fraktion und bezieht sich auf den sich schleppenden Prozess zur Einrichtung eines Gewerbehofs in der Bitterfelder Straße 15. Zudem solle der Bezirk gegenüber dem Senat weitere geeignete Flächen benennen.
In den vergangenen Jahren seien durch intensiven Wohnungsbau Gewerbestandorte verloren gegangen. Als Beispiele führt die Linke die Bauprojekte Gut-Biesdorf der Wohnungsbaugesellschaft Stadt und Land und "Quartier Stadtgut Hellersdorf" der Gesobau AG an. Gerade für kleine und mittlere Unternehmen seien diese Standorte „sehr bedeutend“ gewesen. Ersatzstandorte habe das Land Berlin nicht anbieten können.
„Das Gebiet der Knorr-Bremse am S-Bahnhof Marzahn soll noch folgen“, beklagt Linken-Fraktionschef Bjoern Tielebein. Er befürchtet, das kleinere Unternehmen in ihrer Existenz bedroht sind, weil sie sich die Mieten an anderen Gewerbestandorten nicht leisten könnten. Der Antrag wird derzeit in den Fachausschüssen beraten.
In der jüngsten BVV-Sitzung forderte auch die CDU-Fraktion das Bezirksamt auf, das Handwerk sowie Klein- und Kleinstunternehmen stärker zu unterstützen. Dafür sollten, so erklärten die Christdemokraten, neue Gewerberäume im Bezirk geschaffen und bestehende Gewerbeflächen planungsrechtlich gesichert werden. Außerdem sollten bei Neubauvorhaben zukünftig Parkplätze für Gewerbetreibende mitgeplant werden. Gerade Handwerker seien mit „horrenden Kosten für Parkausweise konfrontiert".
Autor:Philipp Hartmann aus Köpenick |
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