Mitmischen in der Politik
Kinder- und Jugendparlament soll im Frühjahr Arbeit aufnehmen

Tempelhof-Schöneberg und Charlottenburg-Wilmersdorf haben es vorgemacht, nun bekommt auch Marzahn-Hellersdorf ein eigenes Kinder- und Jugendparlament (KJP). Junge Menschen sollen damit mehr Gehör finden und mehr Mitbestimmung bekommen.

„Ein Kinder- und Jugendparlament ist ein anderes Beteiligungsverfahren als der klassische Bezirksschülerausschuss, der natürlich ebenfalls sehr wichtig ist und klasse Arbeit macht. Kinder und Jugendliche sollten hier nicht auf ihr Dasein als Schüler reduziert werden, sondern zu all ihren Themen in sämtlichen Lebensbereichen Verständigungs- und Beteiligungsmöglichkeiten erhalten. Dafür bietet sich ein Kinder- und Jugendparlament an“, erklärt die Vorsitzende der SPD-Fraktion in der Bezirksverordnetenversammlung, Jennifer Hübner. Ihre Partei hatte die Entwicklung im November 2019 angestoßen.

Das KJP wird vom Kinder- und Jugendbeteiligungsbüro Marzahn-Hellersdorf organisiert. Beteiligt sind außerdem Schüler aus dem Bezirksschülerausschuss sowie Kinder und Jugendliche, die ihre Idee derzeit in den Vernetzungsrunden der Jugendarbeiter im Bezirk vorstellen.

Ob sie dafür einen Wahlkampf betreiben werden und wie viele Mitglieder das KJP haben wird, bleibt ihnen selbst überlassen. „Ich finde nicht, dass man als Partei solche Parameter vorgeben und damit in den Beteiligungsprozess aktiv eingreifen sollte“, sagt Jennifer Hübner. Erwachsene sollten daran nicht beteiligt werden. Die Kinder und Jugendlichen sollen sich selbst für ein Wahlverfahren entscheiden.

Die Vorbereitungen laufen aktuell „auf Hochtouren“. Im ersten Quartal 2021 könnte das KJP so richtig loslegen. Dann wird im Jugendamt auch eine zusätzliche Stelle für die Organisation des KJP geschaffen.

„Die derzeitige Geschäftsordnung der Bezirksverordnetenversammlung sieht sogar ein Rederecht für ein KJP vor, was ich sehr begrüße“, erklärt Hübner. Ähnlich wie die Seniorenvertretung können Kinder und Jugendliche dort ihre Themen direkt ansprechen und mit den politischen Verantwortlichen der Parteien auch am Rande der BVV-Sitzungen in Kontakt treten.

Aus dem Kinder- und Jugendparlament Tempelhof-Schöneberg werden beispielsweise immer wieder Anträge in die BVV eingebracht, die anschließend von den Verordneten beschlossen werden und das Bezirksamt zum Handeln bewegen.

Autor:

Philipp Hartmann aus Köpenick

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