Mehr Mitbestimmung für die junge Generation
Marzahn-Hellersdorf bewirbt sich um das Siegel

Marzahn-Hellersdorf will ab sofort mehr tun, um Kinder und Jugendliche bei politischen Entscheidungen einzubinden. | Foto: Kinderfreundliche Kommunen e.V.
  • Marzahn-Hellersdorf will ab sofort mehr tun, um Kinder und Jugendliche bei politischen Entscheidungen einzubinden.
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Ende Juni hat der Bezirk mit dem Verein Kinderfreundliche Kommunen eine Vereinbarung zur verbindlichen Zusammenarbeit unterzeichnet. Damit verpflichtet sich Marzahn-Hellersdorf, die Rechte und Interessen von Kindern und Jugendlichen vor Ort zu stärken.

Als nächsten Schritt wird das Bezirksamt einen Aktionsplan erstellen, um die jungen Menschen im Bezirksgebiet besser zu schützen, zu fördern und zu beteiligen. Für diesen Aktionsplan, der nun innerhalb eines Jahres unter Beteiligung von Kindern und Jugendlichen entwickelt wird, vergibt der Verein dann das Siegel „Kinderfreundliche Kommune“. Es anerkennt den Willen des Bezirks zur Umsetzung der UN-Kinderrechtskonvention und ist zudem Ausdruck einer Selbstverpflichtung und Ansporn, die festgesteckten Ziele innerhalb von drei Jahren umzusetzen. Der von Unicef Deutschland und dem Deutschen Kinderhilfswerk getragene Verein begleitet den gesamten Prozess.

„Kinderrechte zu achten, ist ein wesentliches Anliegen unserer Gesellschaft, und dies muss auch im Grundgesetz verankert werden“, sagt Bürgermeisterin Dagmar Pohle (Linke). „Kinder und Jugendliche wollen und sollen aktiv einbezogen werden, wenn es um die Belange unseres Bezirkes geht. Sie sind versiert und auch kritische Fragesteller, wie ich jährlich auf der Kinderversammlung wahrnehmen darf. Und das ist gut so. Aber wir können noch viel tun, um die Rahmenbedingungen zu verbessern.“ Auch Jugendstadtrat Gordon Lemm (SPD) betont die Wichtigkeit des Anliegens. „Kinder haben andere Bedarfe, Fragen und Wünsche als wir Erwachsenen. Verwaltung und Politik können diese Sichtweisen nur unzureichend mitdenken. Es ist deshalb ein großer Schritt für die Kinder und Jugendlichen unseres Bezirks, dass wir uns auf den Weg zu einer kinderfreundlichen Kommune machen.“ Es gehe darum, die jungen Menschen selbst zu befragen und ihre Bedarfe im Verwaltungshandeln von Beginn an mitzudenken.

Dominik Bär, Geschäftsführer des Vereins Kinderfreundliche Kommunen, sieht in Gremien wie dem Kinder- und Jugendbeteiligungsbüro und dem „Bündnis für Kinder“ schon jetzt einen Beweis, „dass dem Bezirk die Beteiligung junger Menschen am Herzen liegt“. In den kommenden Jahren sei nun eine noch kinderfreundlichere Bezirkskultur aufzubauen. Das Programm läuft vier Jahre und kann anschließend verlängert werden.

Autor:

Philipp Hartmann aus Köpenick

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