SPD und die Linke werben für weiteren Standort
Marzahn-Hellersdorf drängt auf ein viertes Bürgeramt

Innensenatorin Iris Spranger (SPD) will fünf neue Bürgerämter in der Hauptstadt eröffnen. Sogleich wurden daraufhin im Bezirk wieder Rufe laut, einen Standort davon in Marzahn-Hellersdorf zu errichten.

Derzeit gibt es im Bezirk Bürgerämter in Helle Mitte, im Biesdorf-Center und an der Marzahner Promenade. SPD und Linke haben sich nun in Stellung gebracht und fordern aufgrund des starken Bevölkerungswachstums in Marzahn-Hellersdorf ein viertes Bürgeramt. Die SPD schlägt die Regionen Mahlsdorf, Kaulsdorf und Marzahn-West vor. Besonders mobilitätseingeschränkte Bürger hätten es dort schwer, ihre Angelegenheiten schnell und einfach zu regeln. Die Linke könnte sich auch einen weiteren Standort in der Hellersdorfer Großsiedlung vorstellen. Als Standort schlägt sie das leerstehenden Haus der Gesundheit an der Etkar-André-Straße vor.

Bürgermeister Gordon Lemm (SPD) unterstützt die Forderung. „Verwaltung sollte bürgernah sein und reibungslos funktionieren. Ein viertes Bürgeramt ist dazu ein guter Weg“, erklärte Lemm. Er erinnerte in einer Mitteilung daran, dass in der zurückliegenden Legislaturperiode die AfD gefordert hatte, alle Bürgerämter zugunsten eines einzigen zu schließen. Dieser Vorschlag des damaligen Stadtrats für Bürgerdienste, Thomas Braun (AfD), wurde abgelehnt. Danach habe dieser nichts im Sinne eines vierten Standorts unternommen. „Das wird sich ändern“, so Lemm. Der SPD-Fraktionsvorsitzende in der Bezirksverordnetenversammlung, Günther Krug, ergänzt, dass Marzahn-Hellersdorf bei der Vergabe der fünf neuen Bürgerämter mit einem Standort „ohne Wenn und Aber berücksichtigt werden" muss.

In der Vergangenheit waren in Marzahn-Nordwest und Mahlsdorf Bürgerämter geschlossen worden. „Der Sinneswandel hin zu mehr Bürgerämtern kommt spät, aber er ist richtig. Die Zeiten, in denen Standorte geschlossen wurden, sollten nun ein für alle Mal der Vergangenheit angehören", erklärte die Linke. Das Bezirksamt müsse jetzt schnell den Bedarf gegenüber dem Senat anmelden. Die Forderung nach einem vierten Bürgeramt ist dabei nicht neu. Im September 2020 hatte die Linksfraktion schon einen solchen Antrag in der BVV gestellt. „Die drei Bürgerämter im Bezirk stoßen an die Grenzen“, schrieben damals die Verordneten Klaus-Jürgen Dahler und Bjoern Tielebein.

Autor:

Philipp Hartmann aus Köpenick

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