Trotz steigender Hundezahlen
Marzahn-Hellersdorf hat Pläne für ein Hundeauslaufgebiet aufgegeben
Marzahn-Hellersdorf hat bislang keine öffentlichen Hundeauslaufgebiete ausgewiesen. Dabei bleibt es auch, obwohl die Zahl der Hunde im Bezirk seit Jahren deutlich zunimmt.
Wie die Senatsverwaltung für Umwelt, Mobilität, Verbraucher- und Klimaschutz auf eine Anfrage der CDU-Wahlkreisabgeordneten Katharina Günther-Wünsch mitteilte, waren Ende 2021 insgesamt 11 792 Hunde steuerlich erfasst. Ein deutlicher Anstieg im Vergleich zum Vorjahr (11 310) und erst recht zu 2017 (10 038). In den vergangenen fünf Jahren stieg die Zahl jährlich an. Der Bedarf an Hundeauslaufgebieten ist also vorhanden. Bislang steht Hundebesitzern jedoch nur ein Hundeplatz auf einer vom Bezirk dem Verein „Helle Hunde“ kostenfrei überlassenen Fläche in der Riesaer Straße 119 in Hellersdorf zur Verfügung.
Im Frühling 2021 hatte die damalige Umweltstadträtin Nadja Zivkovic (CDU) noch Planungen für ein öffentliches Hundeauslaufgebiet an der Gehrenseestraße bestätigt. Auf dem 32 000 Quadratmeter großen Areal nahe dem S-Bahnhof Gehrenseestraße in Neu-Hohenschönhausen unweit von Marzahn entfernt sollte ein solches Areal eingerichtet werden. „Seitens des Bezirks Marzahn-Hellersdorf bestehen keine weitergehenden Planungen, dieses Gebiet als Hundeauslaufgebiet einzurichten“, richtete Staatssekretär Markus Kamrad jetzt allerdings aus. Grund dafür ist, dass die Erreichbarkeit des Standorts von zahlreichen Hundehaltern im Bezirk bemängelt worden sei. Konzepte für die Umsetzung eines Hundeauslaufgebiets liegen im Bezirk demnach nicht vor, auch seien keine finanziellen Mittel dafür eingeplant.
Katharina Günther-Wünsch sieht den Grund dafür im Wechsel der Zuständigkeit für das Straßen- und Grünflächenamt von ihrer Parteikollegin Nadja Zivkovic zu Juliane Witt (Linke). Seien zuvor noch Planungen zur Schaffung weiterer Auslaufflächen vorangetrieben und auch Gelder im Haushalt eingeplant worden, seien diese Planungen unter der neuen Führung anscheinend aufgegeben worden und nun nicht mehr gewollt. „Als Hundebesitzerin bin ich verwundert, dass der Bezirk keine weiteren Hundeauslaufgebiete plant“, teilte sie auf Nachfrage der Berliner Woche mit. „Mit fast 12 000 registrierten Hunden in Marzahn-Hellersdorf sehe ich einen sehr großen Bedarf, für unsere Vierbeiner ein umfangreiches Angebot zu schaffen.“
Ein Antrag der CDU-Fraktion zur Finanzierung für die Einrichtung und Unterhaltung von Hundeauslaufgebieten sei in der März-Sitzung des Hauptausschusses der Bezirksverordnetenversammlung nur von den Mitgliedern der eigenen Partei unterstützt worden. Das Beispiel „Helle Hunde“ zeige, dass auch private Vereine mit einer Vielzahl an motivierten und engagierten Mitgliedern zur Verfügung stünden, wenn ihnen Flächen überlassen werden. „Gerade in Marzahn sind Flächen vorhanden, die man in Betracht ziehen könnte, und ich bin mir sicher, dass es auch dort engagierte Bürgerinnen und Bürger gibt, die sich in den Unterhalt solcher Flächen einbringen würden“, so Katharina Günther-Wünsch.
Autor:Philipp Hartmann aus Köpenick |
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