Wohnen am Stadtrand bleibt günstig
Mieten im Bezirk steigen vergleichsweise langsam
Die Mieten sind 2017 in Berlin wieder kräftig gestiegen. Im Bezirk ist der Anstieg vergleichsweise gering – selbst bei Neubezug.
Wer eine Wohnung hat, der zahlt in Marzahn-Hellersdorf den geringsten Mietpreis im Berliner Vergleich. Die Bestandsmieten lagen im Jahr 2017 im Durchschnitt bei 5,34 Euro nettokalt pro Quadratmeter. Mit 2,3 Prozent war dies die geringste Steigerung in der Hauptstadt. Die durchschnittliche Nettokaltmiete betrug berlinweit 5,98 Euro. Auch bei Neuvermietungen wurden in Marzahn-Hellersdorf die niedrigsten Mieten verlangt. Sie betrugen im Durchschnitt 6,51 Euro pro Quadratmeter. Im Berliner Durchschnitt musste bei einem neuen Mietvertrag 7,54 Euro pro Quadratmeter gezahlt werden.
Diese Zahlen hat der Verband der Berlin-Brandburgischen Wohnungsunternehmen (BBU) in seinem aktuellen Wohnungsmarktbericht veröffentlicht. Dem Verband gehören rund 350 Vermieter in Berlin und Brandenburg an. Sie verfügen über 42 Prozent der Wohnungen in Berlin. Auch die größten Vermieter in Marzahn-Hellersdorf, die Wohnungsbaugesellschaften Degewo und die Stadt und Land sowie die Wohnungsgenossenschaft Marzahner Tor gehören ihm an.
Mehr Geld können die Vermieter nur verlangen, wenn die Zahl der Wohnungssuchenden wächst. Die Zahl der Einwohner Berlins ist seit 2010 um knapp zehn Prozent auf rund 3,7 Millionen Einwohner gewachsen, in Marzahn-Hellersdorf nur um 8,3 Prozent auf rund 267 000. Ein weiterer Faktor beim wachsenden Bedarf an Wohnungen ist auch die steigende Zahl von Singelhaushalten. Die Anzahl der Haushalte ist im Bezirk ist von 2016 auf 2017 um 2,5 Prozent gestiegen. Dieser Zuwachs betrug in ganz Berlin in diesem Zeitraum zwei Prozent.
Neben Zuzügen aus dem Ausland fallen in Marzahn-Hellersdorf besonders Zuzüge aus anderen Berliner Bezirken ins Gewicht. Von 2015 bis 2017 kamen rund 10 000 neue Bewohner von dorther in den Bezirk, davon knapp 3000 allein aus Lichtenberg. Wegen der explodierenden Mietpreise ausgehend von der Innenstadt weichen immer mehr Menschen an den Stadtrand aus.
Und wer hier wohnt, will auf Grund der hohen Mieten in anderen Bezirken auch bleiben. Der Leerstand ist im Alt-Bezirk Marzahn von 7,9 Prozent auf 1,5 Prozent, im Alt-Bezirk Hellersdorf sogar von 8,4 Prozent auf 1,1 Prozent gefallen.
Autor:Harald Ritter aus Marzahn |
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