Bündnis für Demokratie warnt
Pandemie-Leugner versammeln sich im Bezirk zu Spaziergängen

Das Bündnis für Demokratie und Toleranz hat in den vergangenen Wochen im Bezirk mehrere Zusammenkünfte aus dem rechten Spektrum der Pandemie-Leugner beobachtet. Das Bündnis, dessen Schirmherrin Bürgermeisterin Dagmar Pohle (Die Linke) ist, zeigt sich besorgt über diese Entwicklung.

Nach Angaben der Bündnissprecher Henny Engels und Steven Kelz finden in Marzahn seit Ende Dezember sogenannte „Montagslichterspaziergänge“ statt. Organisiert werden diese demnach von Gunnar Lindemann, der für die AfD im Abgeordnetenhaus sitzt und als Rechtsaußen gilt. „An diesen Spaziergängen, die aktuell wöchentlich stattfinden, nehmen zurzeit einige Dutzend Teilnehmer aus dem rechten Spektrum teil“, erklärt das Bündnis. Der AfD-Abgeordnete Lindemann selbst meint, dass sich die Montagslichterspaziergänge „für Frieden, Freiheit und den Schutz unserer Grundrechte“ einsetzen. „Wir werden immer mehr“, erklärte er auf seiner Twitter-Seite, wo er zugleich den Hashtag „Capitol“ nutzte, wohl eine Anspielung auf die gewaltsamen Proteste der Trump-Anhänger in den USA.

Diese Spaziergänge sind nicht die einzigen Versammlungen, die das Bündnis für Demokratie und Toleranz zur Kenntnis genommen hat. „Zudem gibt es seit Mitte Januar einen verschwörungsideologisch ausgerichteten Autokorso durch Marzahn-Hellersdorf, der jeweils freitagabends von der Böhlener Straße (nahe U-Bahnhof Hönow) startet und sich dann mehrere Stunden durch den Bezirk bewegt.“ Am 22. Januar hätten sich bereits mehrere hundert Autos an der Aktion beteiligt. Auch in diesem Fall habe der AfD-Politiker zur Teilnahme animiert.

Das Bündnis für Demokratie und Toleranz Marzahn-Hellersdorf rief daraufhin die Bevölkerung dazu auf, „sich nicht an diesen demokratiefeindlichen und die Gesundheit der Menschen gefährdenden Aktionen zu beteiligen“. Das Virus verschwinde nicht, wenn es geleugnet werde. Bürger sollten gemeinsam mit dem Bündnis für solidarische Kieze eintreten und sich für offene, solidarische, vielfältige und demokratische Nachbarschaften engagieren. „Zeigen Sie gemeinsam mit uns den verschwörungsideologischen Versammlungen in Marzahn-Hellersdorf die Rote Karte! Bleiben Sie selbstbestimmt und unabhängig und informieren sich selbstständig über glaubwürdige und faktenbasierte Kanäle. Und: Bleiben Sie gesund!“, heißt es in dem Aufruf weiter.

Autor:

Philipp Hartmann aus Köpenick

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