Wo soll Bello toben?
Parteien in Marzahn-Hellersdorf ringen um Einrichtung eines Hundeauslaufgebietes
Die Bezirksverordnetenversammlung hat auf Antrag der Tierschutzpartei beschlossen, dass Marzahn-Hellersdorf sein erstes Hundeauslaufgebiet bekommen soll. Vorgeschlagen wird dem Bezirksamt eine Brachfläche nahe der S-Bahn-Haltestelle Gehrenseestraße.
Planungen für diesen Standort hat es bereits in der Vergangenheit gegeben, wurden jedoch wieder eingestellt. Im Frühjahr hatte Staatssekretär Markus Kamrad von der Senatsverwaltung für Umwelt, Mobilität, Verbraucher- und Klimaschutz auf Anfrage der CDU-Abgeordneten Katharina Günther-Wünsch mitgeteilt, dass seitens des Bezirks keine weitergehenden Planungen bestünden, diese Fläche als Hundeauslaufgebiet einzurichten. Bemängelt wurde unter anderem die Erreichbarkeit des Standorts, denn dieser befindet sich direkt an der Grenze zu Hohenschönhausen und damit weit entfernt von vielen Hundehaltern aus Marzahn-Hellersdorf. Außerdem hieß es in der Antwort der Senatsverwaltung, dass der Bezirk keine finanziellen Mittel dafür eingeplant habe.
Die Fraktion der Tierschutzpartei feiert den Beschluss der BVV dennoch als Erfolg „nicht nur für uns, sondern auch für die zahlreichen Hundebesitzer“. Insgesamt sind in Marzahn-Hellersdorf knapp 12 000 Hunde steuerlich erfasst. Die Zahl wächst seit Jahren. „Daher muss der Bezirk seiner Verantwortung nachkommen und geeignete Bewegungs- und Begegnungsmöglichkeiten mit Konzept durch Hundeauslaufgebiete schaffen“, sagt die Fraktionsvorsitzende der Tierschutzpartei, Inka Seidel-Grothe. Die potenzielle Fläche befindet sich südlich des S-Bahnhofes Gehrenseestraße und der „Heim Deponie und Recycling GmbH“ an der Bitterfelder Straße. Dieser Standort sei nach Beratung und im engen Austausch mit einer Fachexpertin und Vorstandsmitglied des Hundesportvereins Berlin-Nordost ausgewählt worden.
„Sollten Gründe gegen diesen Standort sprechen, wird das Bezirksamt ersucht, im Bezirk Marzahn-Hellersdorf geeignete Flächen als möglichen Standort für ein Hundeauslaufgebiet zu prüfen“, heißt es in dem Beschluss. Das Ergebnis sei bis spätestens Dezember mitzuteilen. Bis jetzt gibt es im Bezirk lediglich einen privaten Hundeplatz, betrieben durch den Verein „Helle Hunde in der Riesaer Straße 119 in Hellersdorf. Gescheitert war zuletzt ein Antrag der CDU-Fraktion, „die Einrichtung von Hundeauslaufgebieten auf breiteren, bereits begrünten Mittelstreifen zwischen Fahrbahnen und Nebenfahrbahnen bzw. entlang fahrbahnbegleitender Grünstreifen zu prüfen“. Der Antrag wurde im Ausschuss für Klimaschutz, Umwelt, Natur, Tier- und Artenschutz und Verkehr mehrheitlich abgelehnt.
Autor:Philipp Hartmann aus Köpenick |
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