Marzahn-Hellersdorf: Das war das Jahr 2018
Spannend und ereignisreich war das zurückliegende Jahr in Marzahn-Hellersdorf. Die Berliner Woche erinnert an eine Reihe von wichtigen und interessanten Ereignissen.
Januar
Verkehrsstadtrat Johannes Martin (CDU) kappt die einzige direkte Verbindung zum Blumberger Damm im Getreideviertel. Er lässt an der Zufahrt im Rapsweg ein Durchfahrt-Verboten-Schild aufstellen. Der Rapsweg jubelt, der Aufschrei in den umliegenden Straßen ist groß, sorgt das Schild doch bei Ihnen für zusätzliche Verkehrsbelastungen. Nach einem Beschluss der BVV hebt Martin die Sperrung im März auf und macht alle Straßen im Getreidevierteil zu reinen Anliegerstraßen.
Die Spielplatzinitiative Marzahn bittet um Spenden. Mit dem Geld will sie Spezialkameras kaufen, um ihren „Spiele-Wald“ in Eiche zu überwachen. Seit Anfang des Jahres wurden dort zahlreiche Hühner gestohlen und Enten getötet.
Das Kinderforscherzentrum Helleum feiert fünf-jähriges Bestehen. Seit 2013 haben sich hier 30 000 Kinder spielerisch in Experimenten mit den Naturwissenschaften vertraut gemacht.
Trotz bundesweiter Proteste beschließt der Akademische Senat der Alice Salomon-Hochschule, das Gedicht „Avenidas“ von Eugen Gomringer an der Fassade des Hochschulgebäudes übermalen zu lassen. Studenten hatten sich über das angeblich konservative Frauenbild in dem Gedicht beschwert.Februar
Der Bezirk erhält 100 000 Euro aus dem Landeshaushalt für die Betreuung von Obdachlosen. Allein an der Otto-Rosenberg-Straße gibt es zwei große Obdachlosenheime mit rund 950 Plätzen. Die Beratung von Obdachlosen kann mit dem Geld verbessert werden.
Der Senat bewilligt 22 Millionen Euro für die Sanierung des alten Marzahner Rathauses am Helene-Weigel-Platz. Damit kann das Bezirksamt mit dem Erstellen der Planungsunterlagen beginnen.
Der Senat nimmt eine bessere Beleuchtung für den Teterower Ring in sein Bauprogramm auf. Da die Beleuchtung teuer ist, muss aber erst die Finanzierung gesichert werden. Deshalb ist mit Baubeginn nicht vor 2019/20 zu rechnen.
März
Bezirksamt und Investor einigen sich über die Neubebauung des Helene-Weigel-Platzes am Kino Sojus. Das verfallende Kino soll abgerissen werden. An der Stelle wird ein Supermarkt geplant. Außerdem soll ein Parkhaus gebaut werden.
Aufgrund des zunehmenden Vandalismus werden die Sicherheitsmaßnahmen in den Gärten der Welt verschärft. Damit reagiert die Grün Berlin GmbH unter anderem auf eine illegale Fällaktion zu Monatsbeginn, der 17 japanische Zierkirschen zum Opfer fielen.
Das Stadtteilzentrum Hellersdorf-Ost zieht innerhalb der Albert-Kuntz-Straße um: von der Hausnummer 58 in die 42. Das alte Gebäude will der Eigentümer abreißen, um Wohnungen zu bauen.
Die Kita „Wirbelwind“, Schrobsdorffstraße 28, eröffnet ihr neues Krippenhaus. 25 Kinder im Alter bis zu drei Jahren können dort untergebracht werden.
Das Bezirksamt benennt eine Straße in einem Neubaugebiet am Hultschiner Damm nach Charlotte von Mahlsdorf. Die Gründerin des Gründerzeitmuseums wäre am 18. März 90 Jahre alt geworden.
April
Die Mitarbeiter der Biesdorfer Wildvogelstation ziehen in Container. Das Gebäude der Station weist Risse auf. Es soll für rund eine Million Euro saniert werden.
Der Senat gibt seine Entscheidung zum Verlauf der Tangentialen Verbindung Ost (TVO) durch Biesdorf bekannt. Zwischen der B1/B5 im Norden und der Straße An der Wuhlheide soll die vierspurige Trasse wechselweise entlang der Bahnlinie verlaufen. Offen bleibt nur noch der genaue Übergangspunkt.
Die Orgel in der Alten Pfarrkirche Mahldorf kann wieder in Betrieb genommen werden. Sie musste wegen Schimmelbefall saniert werden. Dazu waren unter anderem die 1000 Pfeifen auszubauen.
Wegen der geplanten Bebauung der großen Brache zwischen Großmannstraße und Goldregenstraße am Hultschiner Damm gründet sich in Mahlsdorf eine Bürgerinitiative. Die umliegenden Straßen sollen durch den künftigen Verkehr aus der neuen Siedlung nicht zusätzlich belastet werden.
Mai
Mit zwei Ausstellungen wird die neue Kommunale Galerie in Schloss Biesdorf eröffnet. Seit der Wiedereröffnung 2016 hatte die Grün Berlin GmbH das Schloss und Galerie betrieben. Die Besucherzahlen blieben indes deutlich hinter den Erwartungen zurück, sodass die Gesellschaft den Betreibervertrag mit dem Bezirksamt Ende 2017 kündigte.
Die Georg-Klingenberg-Oberschule wird mit dem Siegel „Exellente digitale Schule“ ausgezeichnet. Die Oberschule erhält die Auszeichnung als eine von drei Berliner Schulen für ihre Erfolge bei der Digitalisierung des Unterrichts.
Das Bezirksamt ruft einen Planungsbeirat für das Mahlsdorfer Zentrum ins Leben. Besonders bei der Verkehrslösung sollen die Bewohner mitreden können. Umstritten sind unter anderem die Pläne des Senats, die Hönower Straße zweispurig für die Straßenbahn auszubauen und für den Durchgangsverkehr zu schließen.
Die Gesobau legt den Grundstein für ein neues Wohnviertel an der Tangermünder Straße. Hier sollen bis Ende 2019/Anfang 2020 insgesamt 423 Wohnungen entstehen.
Juni
Das UKB feiert Richtfest für eine neue Reha-Klinik. Die Einrichtung auf dem UKB-Gelände soll im Herbst 2019 eröffnet werden.
Bürgermeisterin Dagmar Pohle (Die Linke) informiert die Anwohner über die Entscheidung des Senats, am Murtzaner Ring 68 eine Modulare Flüchtlingsunterkunft (MUF) zu bauen. Der Standort ist umstritten, unter anderem weil es nicht weit entfernt an der Paul-Schwenk-Straße schon eine MUF gibt.
Der Senat gewährt dem Frauenzentrum Matilde an der Stollberger Straße eine weitere Teilzeitstelle. Dadurch soll die Beratungstätigkeit für Frauen, die in ihrer Partnerschaft Gewalt ausgesetzt sind, weiter ausgebaut werden.
Die Caspar-David-Friedrich-Oberschule wird Berliner Energiesparmeister. Die Jury würdigt damit die Bemühungen der Schule um eine klimafreundliche Ernährung. Das Gemüse für die Schulküche wird beispielsweise im eigenen Garten angebaut.
Juli
Vor dem Wandmosaik „Frieden“ an der Marzahner Promenade 45 wurde ein neuer Platz gestaltet. Neben originellen, drehbaren Sitzbänken gibt es dort auch Trainingsgeräte.
Die pad gGmbH eröffnet an der Jan-Petersen-Straße ein sogenanntes BENN-Büro. Das vom Senat geförderte Büro soll das Verhältnis zwischen den Bewohnern der beiden Flüchtlingsheime und der anderen Bewohner des Viertels verbessern.
Der Rewe-Markt am S-Bahnhof Mahlsdorf wird geschlossen. Anschließend beginnt der Abriss der alten Kaufhalle, um Platz für ein neues Marktgebäude zu schaffen. Der neue Rewe-Markt soll 2019/20 fertig sein.
Das Bezirksamt veröffentlicht ein Baumgutachten zur Lemkestraße. Danach müssen alle Straßenbäume wegen Überalterung gefällt werden. Die geplante Sanierung der Lemkestraße bleibt weiter umstritten.
August
Die Swissbit Germany AG beginnt mit dem Bau ihres Standortes im CleanTech Business Park an der Bitterfelder Straße. Es ist das erste Unternehmen, das sich in dem neuen Industriepark im Norden des Bezirks ansiedelt.
Eine Büste von Günter Peters wird im Schloss Biesdorf enthüllt. Der Biesdorfer war verantwortlich für die Baupläne für die Großsiedlung Marzahn und engagierte sich für den Wiederaufbau von Schloss Biesdorf.
Lidl zieht den Bauantrag für einen Supermarkt an der Hönower Straße zurück. Jahrelang hatte das Unternehmen sich um zusätzliche Zufahrten bemüht, die aber weder das Bezirksamt noch der Senat genehmigen wollten.
Die Renaturierung des Wernerbades beginnt. Die Berliner Wasserbetriebe lassen den Beton am Rande des Wernersees abreißen und bereiten den Boden am Ufer vor, sodass Pflanzen auf natürliche Weise anwachsen können.
Der Grundstein für die Oberschule Mahlsdorf wird gelegt. Drei Senatoren sind dabei, denn der Senat feiert die Grundsteinlegung als offiziellen Beginn der Berliner Schulbauoffensive. Der Holzbau aus Fertigteilen soll im August 2019 fertig sein.
September
Die 200 Tonnen schwere Gasturbine für das Heizkraftwerk Marzahn an der Rhinstraße wird angeliefert. Sie ist das Herzstück des Heizkraftwerkes, das von Vattenfall bis 2020 umgebaut wird, um die Energiebilanz zu verbessern.
Die Deutsche Bahn will die Fußgängerbrücke am S-Bahnhof Ahrensfelde erneuern. Sie verbindet Marzahn-Nord mit Marzahn-West und ist seit vielen Jahren ein Ärgernis. Zunächst geht es aber nur um Verschönerungen, insbesondere soll Graffiti bekämpft werden.
Das Café auf Rädern lädt am 13. September zum Geburtstagsplausch am U-Bahnhof Cottbusser Platz ein. Seit 2014 zieht das Café auf einem Bollerwagen regelmäßig durch den Kiez. Die Idee ist, dass Menschen bei einem Kaffee miteinander ins Gespräch kommen und sich einander kennenlernen.
Oktober
Das Land Berlin zeichnet das Kinder- und Jugendhaus Bolle mit dem Präventionspreis 2018 aus. Damit wird der Einsatz des Vereins „Straßenkinder“ für Kinder und Jugendliche im Kiez gewürdigt.
Die Grundschule am Fuchsberg zieht in ihren Neubau an der Straße Habichtshorst um. Doch schon am ersten Tag herrscht Platzmangel. Zwischen dem Beginn der Planung und der Eröffnung ist die Zahl der Kinder im Viertel stärker gewachsen als angenommen.
Die Alice Salomon Hochschule feiert 20-jähriges Bestehen in Helle Mitte. Die ASH war am 8. Oktober 1998 in ihr neues Gebäude am heutigen Alice-Salomon-Platz umgezogen. Seitdem hat sich die Zahl der Studenten auf rund 3800 verdoppelt.
Der Mahlsdorfer Komponist Peter Gotthardt erhält für sein Lebenswerk den Ehrenpreis des Deutschen Filmmusikpreises. Der 77-Jährige schuf allein für den Film rund 500 Kompositionen. Seine Musik zum Film die „Legende von Paul und Paula“ (1973) machte die Puhdys über die Grenzen der DDR bekannt.
November
Der seit Jahren geplante vierspurige Ausbau der L33 zwischen Hönow und der Landesgrenze kann laut einer Vereinbarung des Länder Berlin und Brandenburg frühestens 2022 beginnen. Wegen möglicher Klagen von Anwohnern in Hönow kann sich der Baubeginn noch weiter verschieben.
Die Deutsche Bahn beginnt mit dem Bau einer neuen Fußgängerbrücke am Waldbacher Weg. Die neue Überquerung der Bahngleise soll 2020 fertig sein.
Die alte Kaufhalle am Boulevard Kastanienallee wird abgerissen. An deren Stelle soll ein Hochhaus gebaut werden.
Der östliche Teil des Cecilienplatzes erhält in den nächsten Jahren ein neues Gesicht. Drei Grundstücke sollen neu bebaut werden. Das Bezirksamt will dabei mitreden und beschließt deshalb die Aufstellung eines Bebauungsplanes.
Dezember
Die Senatsverwaltung für Verkehr bereitet die Vollsperrung der Wuhletalbrücke vor. Ab Januar oder Februar 2019 soll der Verkehr über die Wuhletalstraße fließen. Baubeginn für eine neue Brücke ist frühestens 2022.
Mit der Lichtinstallation „ZUHAUS“ geht die Reihe von temporären Kunstaktionen an der Marzahner Promenade zu Ende. Seit 2010 wurden im Rahmen des Programms „Aktive Zentren“ in jedem Jahr drei Kunstaktionen an der Promenade durchgeführt.
Die Vorarbeiten zum Ausbau der Pilgramer Straße entlang des Porta-Möbelhauses beginnen. Im kommenden Jahr erhält die Straße Geh- und Radwege zu beiden Seiten und eine Beleuchtung.
Die Kolibri-Grundschule führt das Musical „Das Zebra und der Kolibri“ nach dem Kinderbuch von von Claudia Opitz und Sebastian Köpcke auf. Insgesamt 80 Kinder sind an den Aufführungen beteiligt.
Autor:Harald Ritter aus Marzahn |
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