RBB Reporter filmte Vorfall
Am Biesdorfer Baggersee hielt fast keiner Abstand

Ein Berliner Journalist vom rbb filmte gestern Szenen am Biesdorfer Baggersee in Marzahn-Hellersdorf und kommentierte diese kritisch und öffentlich auf Twitter. | Foto: Twitter @mxkell
  • Ein Berliner Journalist vom rbb filmte gestern Szenen am Biesdorfer Baggersee in Marzahn-Hellersdorf und kommentierte diese kritisch und öffentlich auf Twitter.
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BERLIN - Der rbb-Journalist Max Kell filmte gestern Szenen am Biesdorfer Baggersee an der Debenzer Straße. Dabei kritisierte er auf Twitter, dass sich dort niemand an die Corona-Regeln hielt und erinnerte an das Badeverbot.

Kell, der seit Jahren Bilder für den rbb (Rundfunk Berlin Brandenburg) fertigt, schrieb auf seinem offiziellen Twitter Account: "Wir präsentieren: der Biesdorfer Baggersee. Offiziell ein Regenrückhaltebecken. Baden verboten." Dann stellte er knapp eine halbe Minute Filmmaterial ins Netz, welches Badegäste um kurz vor 17 Uhr gestern Abend in Marzahn zeigen sollen. Dabei haben die gezeigten Personen keinen Mund-Nasen-Schutz getragen und ein Abstand untereinander war ebenfalls nicht zu sehen. Inzwischen wurde bundesweit (wie hier im Focus) über den Vorfall berichtet.

Erst vor einer Woche tödlicher Unfall

Im Biesdorfer Baggersee ist das Baden eigentlich nicht erlaubt, auch weil das Gewässer eine immer noch vergleichsweise schlechte Wasserqualität vorweist. Alle Badegäste handeln auf eigene Gefahr. Und wie gefährlich das ist, wurde erst am vergangenen Wochenende deutlich. Ein 19-Jähriger ertrank laut Berliner Polizei am 01. August gegen 21 Uhr in Folge eines Unfalls im Biesdorfer Baggersee. 

Der rbb-Reporter bekam für die Veröffentlichung der gestrigen Szenen einerseits Zuspruch mit Sätzen wie "Auf Urlauber wird mit den Finger gezeigt, aber über solche Bilder wird kaum bis wenig berichtet". Andere schrieben: "Wir haben bisher so gute Zahlen bei der Pandemie vorzuweisen und kaum haben die Leute das Gefühl 'na so schlimm ist es ja nicht' drehen alle frei." Doch auch Kritik kam in den Tweets vor: "Kein Wunder, wenn der Bezirk kein Freibad hat". In einem anderen Tweet wurde geschrieben: "Ein Stadtbezirk mit 250.000 Einwohnern und KEIN einziges Freibad. So siehts aus. Da muss man sich nicht wundern dass bei 35 Grad die Leute die kleinste Pfütze zur Abkühlung suchen". Max Kell wollte mit seinen Bildern wachrütteln und an die Umsicht in der Corona-Krise appellieren; weniger Menschen, die am heißesten Tag des Jahres Abkühlung suchen, bloßstellen.

In Marzahn-Hellersdorf ist die Situation mit Freibädern allerdings wirklich nicht gut. Der Biesdorfer Baggersee wird als Regenrückhaltebecken genutzt mit - wie bereits erwähnt - nicht ausreichender Badewasserqualität und die anderen zugänglichen Seen in Kaulsdorf befinden sich im Trinkwasserschutzgebiet und dürfen zumindest offiziell nicht als Badesee genutzt werden.

Berliner Bäder auch heute ausgebucht

Laut Berliner Bäder-Betriebe sind für heute, 09. August, alle Zeitfenster in den offiziellen Freibädern bereits vergriffen. Nur vereinzelt gab es noch Onlinetickets für ein Plantschbecken. Wegen der Corona-Pandemie wurden die Besucherzahlen stark reduziert und Gäste dürfen nur eine bestimmte Zeit verweilen. Laut Bäder-Betriebe müssen im Wasser 1,5 Meter Abstand eingehalten werden. Auf den Liegewiesen sollen Personengruppen sogar mindestens 5 Meter Abstand wahren.

Autor:

Marcel Adler aus Friedrichshain

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