Aus Mangel an Attraktivität
Jugendamt kann Stellen zum Kinderschutz nicht besetzen

Bei der Betreuung schwieriger Familien kommt der Bezirk nicht voran. Das Jugendamt hat zwar genügend Stellen, von denen sind aber viele unbesetzt.

Die Mitarbeiter der Regionalen Sozialpädagogische Dienste kümmern sich um Kinder, deren Eltern mit der Kindererziehung überfordert sind. Sie sollen die Kinder vor Problemen bis hin zur Verwahrlosung oder vor Missbrauch schützen.

Dafür stehen dem Jugendamt  99 Stellen zur Verfügung. 14 davon sind derzeit nicht besetzt. Das bedeutet unter anderem, dass ein Mitarbeiter bis zu 100 Familien betreuen muss. „Es sollte ein Mitarbeiter maximal 65 Fälle betreuen“, erklärt Jugendstadtrat Gordon Lemm. Das sei sein Ziel, er könne es aber nicht erreichen, solange sich nicht genügend Bewerber für die Stellen finden.

Gegen die Arbeitsbedingungen protestierten Mitte August rund 100 Mitarbeiter des Jugendamtes auf dem Alice-Salomon-Platz. Adressat des Protestes war der Senat, der nach ihrer Meinung eine nachhaltige Lösung der Personalprobleme verhindert. Die Bezirksämter haben längst dafür plädiert, die Besoldung zu erhöhen. Doch die zuständigen Senatsverwaltungen für Jugend und für Finanzen können sich nicht einigen. Die Jugendverwaltung schiebt die Schuld auf die Finanzverwaltung. Diese sperre sich vor einer schnellen Erhöhung der Gehälter und wolle erst die Tarifrunde im kommenden Jahr abwarten.

Autor:

Harald Ritter aus Marzahn

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