Jugendeinrichtungen sind marode
Konzept für Sanierung gefordert

Das Haus Babylon an der Stephan-Born-Straße wird für mehr als 4,5 Millionen Euro saniert.  | Foto: hari
  • Das Haus Babylon an der Stephan-Born-Straße wird für mehr als 4,5 Millionen Euro saniert.
  • Foto: hari
  • hochgeladen von Harald Ritter

Bei vielen Jugendfreizeiteinrichtungen (JFE) im Bezirk besteht ein hoher Sanierungsbedarf. Wie soll es mit den unsanierten Einrichtungen nach den Corona-Einschränkungen weitergehen?

Viele Eltern nehmen einfach zur Kenntnis, wenn ihr Kind in eine der kommunalen Jugendfreizeiteinrichtungen geht. Sie wissen oft nicht, wie es darinnen aussieht. Bei vielen JFE sind die Räume in einem schlechten, die Toiletten oft in einem erbärmlichen Zustand. Schlecht steht es vielfach auch um die Heizungen und die Dächer. Der Sanierungsbedarf ist groß. Das geht auch aus den Antworten von Sigrid Klebba, Staatsseketrätin in der Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Familie, auf eine Anfrage des Abgeordneten Sven Kohlmeier (beide SPD) hervor. Danach sind rund 59 Prozent der insgesamt 37 JFE im Bezirk  sanierungsbedürftig.

Marzahn-Hellersdorf liegt mit diesem Wert im Mittelfeld bei einem Vergleich aller Berliner Bezirke. Treptow-Köpenick signalisiert mit rund 16,7 Prozent den geringsten Bedarf. Im Bezirk Mitte ist der Sanierungsbedarf mit fast 94 Prozent am höchsten. Nach einer Erhebung von 2017 besuchten 5700 Kinder regelmäßig eine JFE im Bezirk. Die Zahl der unregelmäßigen Besucher belief sich auf insgesamt rund 55 000. Zählt man die Besucher einzelner Veranstaltungen zusammen, ergibt das eine Gesamtzahl von 123 000. Ende 2019 lebten im Bezirk 51 500 Kinder und Jugendliche im Alter von sechs bis 27 Jahren.

Marzahn-Hellersdorf ist der einzige Berliner Bezirk, in dem sämtliche JFE von privaten Trägern betrieben werden. Diese sind für die Gestaltung der Arbeit mit den Kindern und Jugendlichen zuständig. Die Gebäude und Einrichtungen sind weiter in den Händen des Bezirks, der damit auch für deren Zustand die Verantwortung trägt. Neun Einrichtungen wurden seit 2006 saniert. Hierzu gehörten das UNO, der Joker und aktuell das Haus Babylon. Die Gesamtbaukosten betrugen rund 13,8 Millionen Euro. Davon kamen 11,5 Millionen Euro vom Bezirk. Den Rest, rund 2,3 Millionen Euro, bestritten die Träger selbst.

Kohlmeier schlägt dem Bezirksamt vor, ein Konzept zu erarbeiten, wie die ausstehenden Sanierungen binnen der nächsten fünf Jahre erfolgen können. „So könnte im Bezirksamt verbindlich vereinbart werden, pro Jahr fünf Einrichtungen zu sanieren“, schreibt er in einer Pressemitteilung. Das wäre eine gute Investition in die Zukunft.

Autor:

Harald Ritter aus Marzahn

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

20 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

Gesundheit und MedizinAnzeige
Schonende Verfahren für Ihre Rückengesundheit werden am 19. März vorgestellt. | Foto: Caritas-Klinik Dominikus

Informationen für Patienten
Minimal-Invasive Wirbelsäulenchirurgie

Leiden Sie unter anhaltenden Rückenschmerzen oder Wirbelsäulenbeschwerden? Moderne minimal-invasive Operationsverfahren ermöglichen eine schonendere Behandlung mit schnelleren Genesungszeiten. Erfahren Sie mehr über innovative Therapiemöglichkeiten bei unserem Infoabend mit Dr. (Univ. Kermanshah) Kamran Yawari, Teamchefarzt des Caritas Wirbelsäulenzentrums. In seinem Vortrag erläutert er die Vorteile minimal-invasiver Wirbelsäulenchirurgie und zeigt auf, wann und für wen diese Methoden sinnvoll...

  • Reinickendorf
  • 18.02.25
  • 112× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Erfahren Sie, welche proktologischen Erkrankungen häufig auftreten, welche Untersuchungsmethoden es gibt und wie moderne Behandlungsmöglichkeiten helfen können.  | Foto: pixel-shot.com, Leonid Yastremskiy

Proktologie: Ende gut, alles gut!

Unser Darm ist mit seinen 5 bis 7 Metern Länge ein wahres Wunderwerk unseres Körpers. Doch wenn es am Ende des Darms zu Erkrankungen kommt, kann das die Lebensqualität erheblich beeinträchtigen – auch wenn man es nicht sieht. Aus Scham werden diese Probleme oft verschwiegen, dabei gibt es in den meisten Fällen gute Behandlungsmöglichkeiten. Wir laden Sie herzlich zu unserem Informationsabend ein! Erfahren Sie, welche proktologischen Erkrankungen häufig auftreten, welche Untersuchungsmethoden es...

  • Reinickendorf
  • 19.02.25
  • 67× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Gallensteine sind ein häufiges, aber oft unterschätztes Gesundheitsproblem.  | Foto: Caritas-Klinik Dominikus

Patienten fragen
Steine in der Gallenblase – was nun?

Gallensteine sind ein häufiges, aber oft unterschätztes Gesundheitsproblem. Etwa jede fünfte Person in Europa ist betroffen, und fast die Hälfte entwickelt im Laufe des Lebens Beschwerden. Diese äußern sich meist in Form von wiederkehrenden Schmerzen, insbesondere im rechten Oberbauch. In einigen Fällen können Gallensteine zu ernsthaften Komplikationen wie einer Entzündung der Gallenblase führen. Die bevorzugte Therapie bei Beschwerden ist die operative Entfernung der Gallenblase – in der Regel...

  • Reinickendorf
  • 12.02.25
  • 473× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Informieren Sie sich über Intensivmedizin. | Foto: 2022 Tomasz Kuzminski

Infoabend am 11. Februar
Grenzen und Möglichkeiten der Intensivmedizin

Die Intensivmedizin hat erstaunliche Fortschritte gemacht und bietet schwerstkranken Patienten Überlebenschancen, die früher undenkbar waren. Doch wo liegen die Grenzen dieser Hochleistungsmedizin? Welche technischen, personellen und ethischen Herausforderungen gibt es? Besuchen Sie unseren Infoabend mit Priv.-Doz. Dr. Stephan Kurz und erfahren Sie, wie intensivmedizinische Maßnahmen Leben retten, aber auch komplexe Entscheidungen erfordern. Was geschieht, wenn Therapieoptionen ausgeschöpft...

  • Reinickendorf
  • 29.01.25
  • 1.067× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.