Jeden dritten Tag eine Tötung
Kundgebung auf Alice-Salomon-Platz erinnert mit 139 Kerzen an getötete Frauen

2020 sind in Deutschland 139 Frauen durch Gewalt ums Leben gekommen. Diese Zahlen gab das Bundeskriminalamt bekannt. Der Internationale Tag gegen Gewalt an Frauen macht auf Diskrminierung und Gewalt gegen Frauen aufmerksam. Auch das Bezirksamt Marzahn-Hellersdorf rückte das Thema in den Fokus der Öffentlichkeit.

Auf dem Alice-Salomon-Platz wurden am 25. November eine Kundgebung und Fahnenhissung organisiert. Für die 139 getöteten Frauen im vergangenen Jahr wurden 139 Kerzen zum Gedenken angezündet. Bürgermeister Gordon Lemm (SPD) konnte aufgrund einer durch das Gesundheitsamt angeordneten Quarantäne, aus der er nach einem negativen PCR-Test zwei Tage darauf entlassen wurde, nicht daran teilnehmen. Vertreten wurde er deshalb durch Stadträtin Juliane Witt (Linke), die als dienstältestes Bezirksamtsmitglied in solchen Fällen einspringt.

Aus der Quarantäne teilte Gordon Lemm seine Hoffnung mit, dass die Kundgebung für ein hohes Maß an Aufmerksamkeit gegen Gewalt an Frauen gesorgt hat. „Da häusliche Gewalt nach wie vor mit viel Scham besetzt ist und oftmals tabuisiert wird, braucht es viel Kraft, Mut und Unterstützung“, erklärte Lemm.

Frauenprojekte leisten wichtige Unterstützung

Juliane Witt freute sich, dass bei der Kundgebung „auch Männer an unserer Seite sind und selbst ein Zeichen setzen“. Es sei ihr wichtig gewesen, den Frauenprojekten im Bezirk zu danken, die wichtige Unterstützung leisteten. Gerade in der Pandemie hätte sich vieles in den privaten Raum verlagert. Frust und Hilflosigkeit mündeten oft in Gewalt gegen Frauen. Dazu zähle nicht nur körperliche, sondern auch psychische Gewalt.

Jeden dritten Tag, so die Statistik, stirbt eine Frau in Deutschland durch ihren (Ex-)Partner. Fast jeden Tag gibt es einen Tötungsversuch. Wer als Frau selbst von Gewalt betroffen ist, kann sich in Marzahn-Hellersdorf an zwei Beratungsstellen wenden. So gibt es in der Marzahner Promenade 1 am Eastgate die Beratungsstelle „Häusliche Gewalt“ (Kontakt unter Telefon 01590/677 96 57 oder per E-Mail an beratung@frauentreff-hellma.org) und außerdem das Frauenzentrum Matilde, Stollberger Straße 55 (Telefon 56 40 02-29/28, E-Mail info@matilde-ev.de). Das bundesweite Hilfetelefon „Gewalt gegen Frauen“ ist unter Telefon 0800/011 60 16 erreichbar.

Autor:

Philipp Hartmann aus Köpenick

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