Fortschritte oder nur PR-Streich?
Grüne kritisieren Klimaaktionspaket von Marzahn-Hellersdorf
Vor ein paar Wochen lud Bürgermeisterin Dagmar Pohle (Linke) Vertreter von Fridays for Future, des Natur- und Umweltausschusses sowie von weiteren Gremien zum Gespräch ein. Thema war das im vergangenen Jahr beschlossene Klimaaktionspaket.
Als Erfolg wird angesehen, dass sich 13 Schulen am Projekt „Bienenvölker/Insektenhotels an Schulen bringen“ beteiligen. Auch die Kampagne „Ökologischer Garten“ sowie der Ausbau von Wasserspendern an den Schulen im Bezirk machten „gute Fortschritte“. „Im Ergebnis können die Fortschritte der sieben Maßnahmen als positiv bewertet werden“, erklärte das Bezirksamt.
Aufgrund der Pandemie ist es allerdings noch nicht gelungen, einen Aktionstag an den Schulen zu den Themen Klima und Nachhaltigkeit einzuführen. „Auch die Durchsetzung eines Verbotes von Schottergärten im Bezirk erscheint nach umfassender Prüfung der Möglichkeiten durch das zuständige Stadtentwicklungsamt momentan als unwahrscheinlich. Das Bezirksamt wird sich aber weiterhin um eine alternative Lösung zur Umsetzung bemühen“, hieß es nach dem Gespräch.
Kritik an den Fortschritten äußerten die Grünen. Sie forderten einen „echten Klimaschutz“ statt eines „PR-Streichs vor dem Wahlkampf“. Die vorgestellten Maßnahmen bleiben ihrer Meinung nach weit hinter der Tragweite der Herausforderungen zurück. Der Klimakrise werde die kurzfristige Perspektive nicht gerecht. Es komme jetzt darauf an, die Weichen für die klimaneutrale Zukunft von Marzahn-Hellersdorf zu stellen.
Das Aufstellen von Insektenhotels oder die Schaffung neuer Trinkwasserbrunnen sei wünschenswert, werde die Klimabilanz des Bezirkes jedoch kaum verbessern. Stattdessen sollten die Bemühungen beim Klimaschutz auf die entscheidenden Sektoren konzentriert werden. „Das heißt: eine zügige und konsequente Umsetzung der Verkehrswende und eine schnelle Aufnahme von Sanierungen im bezirklichen Gebäudebestand“, erklärte Pascal Grothe, der Sprecher des Kreisverbands.
Autor:Philipp Hartmann aus Köpenick |
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