Verband Deutscher Grundstücksnutzer stellt Forderung
Günstiger Wassertarif fürs Bäumegießen?

Unter der anhaltenden Hitzewelle haben nicht nur Menschen und Tiere, sondern auch Bäume und Pflanzen gelitten. Der Verband Deutscher Grundstücksnutzer (VDGN) nimmt das zum Anlass, erneut eine Umgestaltung der Berliner Wassertarife zu fordern.

Der VDGN schlägt vor, einen Durchschnitt für den Wasserverbrauch der zurückliegenden fünf Jahre zu bilden. Dieser würde dem normalen Haushalt als Trinkwasser und Abwasser berechnet. Alles, was darüber hinaus verbraucht würde, wäre nach den Herstellungskosten für das Trinkwasser zu berechnen. Diese betrügen gegenwärtig 20 bis 30 Cent pro Kubikmeter.

Damit wandte sich der VDGN in einem Brief Ende Juli an alle Fraktionen im Abgeordnetenhaus. Der Verband hat dabei besonders die Interessen seiner Mitglieder im Auge. In den Siedlungsgebieten des Bezirks hat er nicht nur seinen Sitz, hier ist die Mitgliederdichte auch ganz besonders hoch.

„Die Aufrufe der Senatsverwaltung für Umwelt und der Berliner Wasserbetriebe an die Bürger, die Bäume zu gießen, sind schön und gut“, sagt VDGN-Vizepräsident Peter Ohm. Für den Kubikmeter Trinkwasser seien 1,81 Euro und 2,21 Euro für den Kubikmeter Abwasser zu zahlen. Sich einen Brunnen bohren zu lassen, sei aufgrund der hohen Kosten für viele Eigenheimbesitzer eine schwer zu stemmende Investition. Auch ein Anschluss für das Gartenwasser mit eigener Wasseruhr sei zu kostenaufwendig.

Einen Vorstoß für den sogenannten Grün-Wassertarif machte der VDGN bereits 2016. Damals ging es ihm um das Problem der feuchten Keller. Bei einem niedrigeren Wasserpreis würde der Wasserverbrauch steigen und damit das Grundwasser sinken, war damals die Rechnung. Bei der CDU und der SPD fand der VDGN dafür Unterstützung.

Die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Umwelt lehnte ab. Zum einen wären die zusätzliche Abkaufmengen zu klein, um den Grundwasserspiegel nachhaltig zu senken. Zum anderen befürchtete die Senatsverwaltung, dass auch andere Interessengruppen die günstigeren Wasserpreise für sich beanspruchen würden. Zum Dritten mahnten Umweltschützer, dass in Trockenzeiten der erhöhte Wasserverbrauch den Wasserhaushalt in geschützten Gebieten nachteilig beeinflussen könnte.

Autor:

Harald Ritter aus Marzahn

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