Kühles Nass an heißen Tagen nicht in Sicht
Linkspartei fordert ein Infrastruktur-Konzept für die Seen in Kaulsdorf und Biesdorf

Nur geduldet: eine Badestelle an einem der Kaulsdorfer Seen. | Foto:  Bjoern Tielebein
  • Nur geduldet: eine Badestelle an einem der Kaulsdorfer Seen.
  • Foto: Bjoern Tielebein
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Legale Bademöglichkeiten an den Seen, Wasserspielplätze, Planschen, Brunnen und ein Schwimmbad fordert die Linksfraktion in der Bezirksverordnetenversammlung (BVV). An heißen Tagen sei kühles Nass unabdingbar.

Berlinweit gebe es 25 Strand- und Freibäder, kein einziges liege in Marzahn-Hellersdorf, beklagt die Fraktion in einer Pressemitteilung. Hinzu komme, dass das Bezirksamt für die wenigen geduldeten Bademöglichkeiten an den Kaulsdorfer Seen und am Biesdorfer Baggersee immer noch kein Konzept vorgelegt habe, wie zumindest an einem der Seen eine legale Bademöglichkeit mit dazugehöriger Infrastruktur geschaffen werden kann. Nicht einmal eine öffentliche Toilette wolle das Amt einrichten, trotz BVV-Beschluss.

Der Bezirksverordnete der Linken Laurenz Terl wollte in einer Anfrage in der BVV wissen, wie der aktuelle Stand in Sachen Bio-WC und der Aufstellung zusätzlicher Mülleimer sei. In ihrer Antwort verwies Bürgermeisterin Nadja Zivkovic (CDU) darauf, dass es sich bei den Seen um ein Landschaftsschutzgebiet handele. „Die Installation von WCs und zusätzlichen Müllbehältern würde die ohnehin nur geduldete Nutzung verstärken“, teilte Zivkovic schriftlich mit. „Die Maßnahmen werden deshalb aus naturschutzfachlicher Sicht abgelehnt.“ Bezüglich der zusätzlichen Mülleimer hieß es, die Berliner Stadtreinigung habe die Säuberung des kompletten Geländes übernommen. Gebe es Hinweise auf einen höheren Bedarf, entscheide die BSR eigenverantwortlich über den Versorgungsgrad und passe ihn an.

Die Ablehnung der Bürgermeisterin kann Dorle Zilch vom Ortsverband Mahlsorf/Kaulsdorf der Linken nicht nachvollziehen. „Ein Drittel der Fläche Deutschlands ist Landschaftsschutzgebiet. Die Gebiete sollen dem Tourismus und der Erholung dienen. Wieso schaden dann Bio-WCs?“, fragt sie. „Sie würden Mensch und Natur schützen.“

Die Situation an heißen Tagen müsse sich dringend ändern und verbessern, sagt Laurenz Terl. Auch wenn alles nach Plan und reibungslos verlaufe, könne das lange geforderte Freibad voraussichtlich frühestens 2028 fertiggestellt werden. „Bis dahin brauchen wir nachhaltige Lösungen für die Seen.“ Ebenso dringlich sei die Reparatur und Inbetriebnahme aller verfügbaren Brunnen und Plantschen sowie die Einrichtung weiterer Wasserspiele in den Wohngebieten.

Autor:

Ulrike Martin aus Neukölln

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