Engagierter Einsatz für das Wuhletal
Marzahn-Hellersdorf erinnert mit einer Gedenktafel an drei Naturschützer
Mit einer Gedenktafel erinnert der Bezirk an drei engagierte Naturschützer. Dr. Wolfgang Clemens, Heino Mosel und an Angele Schonert setzten sich über Jahrzehnte vor allem für den Schutz der Natur im Wuhletal ein.
Alle drei hat Dr. Camillo Kitzmann, Leiter der Bezirksgruppe Marzahn-Hellersdorf des Naturschutzbundes Nabu, noch persönlich kennengelernt. So konnte er zur Gedenktafeleinweihung auch aus persönlichem Erleben vom Engagement der drei Naturschützer berichten. Dr. Wolfgang Clemens war ursprünglich Umweltmediziner. Der Beschluss der Agenda 21 im Jahre 1992 in Rio inspirierte ihn, immer wieder Naturschutzprojekte zu initiieren und Naturschutzgruppen zu gründen.
Nach Schließung des Klärwerks in der Region und damit beginnenden Problemen für die Natur wurde der Schwerpunkt seiner Arbeit das Wuhletal, berichtet Camillo Kitzmann. „Unter anderem überwachte er die Wasserstände im Wuhletal beharrlich und regte behördliches Handeln an, wenn es notwendig war.“ Als dann 2003 bis 2007 auf seine Anregung hin die Renaturierung der Wuhle stattfand, überwachte er diese Arbeiten und gab immer wieder fachlich fundierte Hinweise. Aufgrund dieses außerordentlichen Engagements gilt er als „Retter des Wuhletals“. Er starb am 7. November 2013.
Ähnlich engagiert war Heino Mosel. Dieser lernte in seiner Kindheit den Naturreichtum in den Magdeburgischen Elbauen kennen, erzählt Camillo Kitzmann. Mosel zog später nach Berlin und begann ab 1968 die Entwicklung des Wuhletals zu verfolgen. Er dokumentierte mit über 20 000 Fotografien die Veränderung des Wuhletals als Folge des Baus des Klärwerksableiters und der Plattenbau-Großsiedlung. Später stieß er als Bürgerdeputierter in der Bezirksverordnetenversammlung (BVV) Initiativen zum Schutz der Natur an. Er bewahrte durch sein Engagement auch die Hönower Weiherkette vor der Zerstörung. Außerdem führte er mit Kindern und Jugendlichen zahlreiche Naturschutzprojekte durch. Am 26. Mai 2015 ist Heino Mosel verstorben.
Seit 1984 engagierte sich Angele Schonert für den Naturschutz, erinnert sich Camillo Kitzmann. Unter anderem war sie in der Tierparkschule und im Lehrkabinett am Teufelssee tätig. Im Bezirk wurde sie aber vor allem mit ihren profunden Führungen durch die Natur und als unermüdliche Streiterin für den Naturschutz bekannt. Unter anderem nahm sie an Arbeitseinsätzen zum Schutz der Natur teil. Des Weiteren war sie an landschaftsbegleitenden Projekten der IGA am Kienberg beteiligt. Die IGA erlebte sie allerdings nicht mehr. Am 10. April 2017 verstarb sie.
Dass nun mit einer Gedenktafel an die drei engagierten Naturschützer erinnert wird, ist einem BVV-Beschluss zu verdanken. Die Fraktionen die Linke und B'90/Grüne regten die Ehrung schon im Jahr 2020 an. Doch dann kam Corona. Im Februar 2022 stieß Regina Troeder, die frühere Leiterin des Freilandlabors Marzahn, auf den Beschluss. Weil sie seit 40 Jahren im Bezirk lebt und das Engagement der drei verstorbenen Naturschützer sehr schätzt. Ihr ist es zu verdanken, dass die Gedenktafel für Dr. Wolfgang Clemens, Heino Mosel und Angele Schonert jetzt aufgestellt wurde.
„Dass das Wuhletal noch immer ein so wichtiger Baustein des Natur-und Klimaschutzes in Berlin ist, liegt nicht zuletzt am unermüdlichen Einsatz dieser drei Naturschützer, die sich über Jahrzehnte für unseren Bezirk und den Erhalt des Wuhletals eingesetzt haben“, sagt Bürgermeisterin Nadja Zivkovic. „Ich freue mich, dass mit der Gedenktafel an ihre Arbeit erinnert und ihr Engagement an diesem ihnen so bedeutsamen Ort gewürdigt wird.“ Der Vorsitzende der Linksfraktion in der BVV, Björn Tielebein, freut sich, „dass diese drei Naturschützer nun endlich die Würdigung bekommen, die ihnen gebührt. Die drei haben sich unermüdlich für Klima und Umwelt im Wuhletal eingesetzt.“
Autor:Bernd Wähner aus Pankow |
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