Berlin startet Modellversuch in allen Bezirken
Marzahn-Hellersdorf testet zwei Ökotoiletten

Die Ökotoilette nahe dem Einkaufscenter Eastgate ist bereits seit Mitte April in Betrieb. Eine zweite wird nahe dem Bahnhof Raoul-Wallenberg-Straße am 15. Mai aufgestellt. | Foto:  Juliane Witt
  • Die Ökotoilette nahe dem Einkaufscenter Eastgate ist bereits seit Mitte April in Betrieb. Eine zweite wird nahe dem Bahnhof Raoul-Wallenberg-Straße am 15. Mai aufgestellt.
  • Foto: Juliane Witt
  • hochgeladen von Philipp Hartmann

Marzahn-Hellersdorf nimmt mit zwei kostenlosen, ökologischen und umweltfreundlichen öffentlichen Toiletten an einem Berliner Modellprojekt teil. Eine ist bereits seit Mitte April zwischen dem Einkaufcenter Eastgate und dem Freizeitzentrum „Le Prom“ in Betrieb.

Ziel des Modellvorhabens mit insgesamt 24 Ökotoiletten in ganz Berlin ist es, ein leistungsfähiges System für autarke, von Strom und Wasser unabhängige öffentliche Toiletten zu testen. Entwickelt wurden die neuen Ökotoiletten von zwei verschiedenen Anbietern, die in einer Ausschreibung des Landes Berlin für das Modellprojekt am meisten überzeugen konnten.

Das Modell am Freizeitzentrum „Le Prom“ stammt von der Finizio GmbH. Die Firma aus Eberswalde hat ihr Modell als Trockentrenntoilette konzipiert und rollstuhlgerecht gebaut. Sie verfügt zudem über eine deutschlandweit einzigartige Pilotanlage zur Verwertung von Inhalten aus Trockentoiletten zu Humusdünger. Das andere Modell, das am 15. Mai im kleinen Park nahe dem Bahnhof Raoul-Wallenberg-Straße aufgestellt wird, wurde von der EcoToiletten GmbH aus Berlin gebaut.

Jeweils zwei Ökotoiletten, je eine pro Hersteller, werden in jedem Bezirk aufgestellt, also 24 berlinweit, um die Modelle an verschiedenen Standorten über ein Jahr zu testen. Nach Auswertung des Tests soll nach 2024 die berlinweite Ausweitung folgen.

Entscheidende Kriterien für die ausgewählten Toilettensysteme waren laut Senatsverwaltung für Umwelt, Mobilität, Verbraucher- und Klimaschutz die Betriebsfähigkeit ohne Wasser-, Abwasser- und Stromnetzanschluss, Umweltverträglichkeit der Materialien, Barrierefreiheit, Gendergerechtigkeit, Sicherheit, Vandalismusresistenz, Vorhandensein einer geeigneten Handhygiene sowie eine nutzungsgerechte Gestaltung. Außerdem wurden die Standorte so ausgewählt, dass sie für die Servicefahrzeuge, die zur Wartung und täglichen Leerung der Toiletten benötigt werden, gut zugänglich sind.

Laut Stadträtin Juliane Witt (Linke) genügen in Marzahn-Hellersdorf viele Standorte, die sich Bürger und die Mitglieder der Bezirksverordnetenversammlung gewünscht hatten, nicht den Anforderungen. Nach Inbetriebnahme des ersten Standorts neben dem Freizeitcenter „Le Prom“ und Gesprächen mit Servicekräften der Firma Finizio zeigte sie sich indes zufrieden. „Die ersten Rückmeldungen waren außerordentlich positiv. Hinweise kamen allerdings zu der Tatsache, dass die zwei Anlagen keine wirkliche Entlastung für den Mangel bieten.“

Der Bedarf an öffentlichen Toiletten, besonders in Grünanlagen und an Spielplätzen, sei groß. Sie erwarte daher vom Land, dass das Programm mit Ökotoiletten nach Ende des Modellprojekts verstetigt wird. Die beiden Standorte sollen zukünftig in der App „Berliner Toilette“ vermerkt sein.

Mehr Informationen zur Firma Finizio gibt es auf finizio.de, zur Firma EcoToiletten auf www.ecotoiletten.de.

Autor:

Philipp Hartmann aus Köpenick

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

49 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

Gesundheit und MedizinAnzeige
Schonende Verfahren für Ihre Rückengesundheit werden am 19. März vorgestellt. | Foto: Caritas-Klinik Dominikus

Informationen für Patienten
Minimal-Invasive Wirbelsäulenchirurgie

Leiden Sie unter anhaltenden Rückenschmerzen oder Wirbelsäulenbeschwerden? Moderne minimal-invasive Operationsverfahren ermöglichen eine schonendere Behandlung mit schnelleren Genesungszeiten. Erfahren Sie mehr über innovative Therapiemöglichkeiten bei unserem Infoabend mit Dr. (Univ. Kermanshah) Kamran Yawari, Teamchefarzt des Caritas Wirbelsäulenzentrums. In seinem Vortrag erläutert er die Vorteile minimal-invasiver Wirbelsäulenchirurgie und zeigt auf, wann und für wen diese Methoden sinnvoll...

  • Reinickendorf
  • 18.02.25
  • 239× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Erfahren Sie, welche proktologischen Erkrankungen häufig auftreten, welche Untersuchungsmethoden es gibt und wie moderne Behandlungsmöglichkeiten helfen können.  | Foto: pixel-shot.com, Leonid Yastremskiy

Proktologie: Ende gut, alles gut!

Unser Darm ist mit seinen 5 bis 7 Metern Länge ein wahres Wunderwerk unseres Körpers. Doch wenn es am Ende des Darms zu Erkrankungen kommt, kann das die Lebensqualität erheblich beeinträchtigen – auch wenn man es nicht sieht. Aus Scham werden diese Probleme oft verschwiegen, dabei gibt es in den meisten Fällen gute Behandlungsmöglichkeiten. Wir laden Sie herzlich zu unserem Informationsabend ein! Erfahren Sie, welche proktologischen Erkrankungen häufig auftreten, welche Untersuchungsmethoden es...

  • Reinickendorf
  • 19.02.25
  • 203× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Gallensteine sind ein häufiges, aber oft unterschätztes Gesundheitsproblem.  | Foto: Caritas-Klinik Dominikus

Patienten fragen
Steine in der Gallenblase – was nun?

Gallensteine sind ein häufiges, aber oft unterschätztes Gesundheitsproblem. Etwa jede fünfte Person in Europa ist betroffen, und fast die Hälfte entwickelt im Laufe des Lebens Beschwerden. Diese äußern sich meist in Form von wiederkehrenden Schmerzen, insbesondere im rechten Oberbauch. In einigen Fällen können Gallensteine zu ernsthaften Komplikationen wie einer Entzündung der Gallenblase führen. Die bevorzugte Therapie bei Beschwerden ist die operative Entfernung der Gallenblase – in der Regel...

  • Reinickendorf
  • 12.02.25
  • 587× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Informieren Sie sich über Intensivmedizin. | Foto: 2022 Tomasz Kuzminski

Infoabend am 11. Februar
Grenzen und Möglichkeiten der Intensivmedizin

Die Intensivmedizin hat erstaunliche Fortschritte gemacht und bietet schwerstkranken Patienten Überlebenschancen, die früher undenkbar waren. Doch wo liegen die Grenzen dieser Hochleistungsmedizin? Welche technischen, personellen und ethischen Herausforderungen gibt es? Besuchen Sie unseren Infoabend mit Priv.-Doz. Dr. Stephan Kurz und erfahren Sie, wie intensivmedizinische Maßnahmen Leben retten, aber auch komplexe Entscheidungen erfordern. Was geschieht, wenn Therapieoptionen ausgeschöpft...

  • Reinickendorf
  • 29.01.25
  • 1.178× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.