Senat beschließt Pilotprojekt
Ökologische Aufwertung von Schleipfuhl und Feldweiher geplant
In seiner Sitzung am 8. Februar hat der Senat einen Beschluss zur ökologischen Aufwertung von Feuchtgebieten und kleinen Gewässern gefasst. Mit dem Programm „Blaue Perlen für Berlin“ beginnt der Planungs- und Realisierungsprozess für ein Pilotprojekt in Marzahn-Hellersdorf.
Im Fokus dabei sind der Schleipfuhl und Feldweiher in Hellersdorf, die sich in einer etwa fünf Hektar großen öffentlichen Grünanlage befinden. Ringsherum verlaufen die Riesaer, Nossener, Jenaer und Grottkauer Straße. Ziel der Maßnahme sei es, den Gebietswasserhaushalt durch die Zuführung von Regenwasser aus den umliegenden Wohngebieten über die Versickerung auf der Fläche des Feldweihers zu stärken. Auf diese Weise werde der Wasserhaushalt des Gewässerkomplexes insgesamt stabilisiert. „Ein wichtiger Schritt“, sagt Umweltstadträtin Juliane Witt (Linke). „Erst zu unserer Neujahrswanderung rund um den Schleipfuhl haben wir gemerkt, wie wichtig dieser Ort für die Anwohner, die Nachbarschaft, die Naturfreunde ist“, erklärt sie.
Die vorhandenen Biotope sollen zukünftig durch weitere Maßnahmen gestärkt werden, zum Beispiel durch die Entwicklung von Röhricht. Im Umfeld sollen dazu außerdem Maßnahmen zum Waldumbau und zur Wiesenpflege in Verbindung mit einer gezielten Besucherlenkung dazu beitragen.
Beim Schleipfuhl und Feldweiher handelt es sich um eiszeitliche Sölle. Vor allem durch den Bau der Großsiedlung Hellersdorf hat sich die hydrologische Situation der beiden Gewässer verändert. Der größte Teil des ursprünglichen Einzugsgebietes wurde versiegelt. Niederschlag wird über die Regenkanalisation abgeführt und steht dem Gebiet somit nicht mehr zur Verfügung. Der Feldweiher ist bereits seit Jahren trockengefallen. Er bietet damit weder Wasserrückhalt noch Lebensraum. Der Schleipfuhl wird über die Einleitung von Regenwasser der benachbarten Schule gestützt und bei Bedarf einmal jährlich über Brunnenwasser aufgefüllt.
Entwickelt wird das Programm „Blaue Perlen“ von den für Umwelt und für Stadtentwicklung zuständigen Senatsverwaltungen mit den Bezirken. Hintergrund ist, dass durch den Klimawandel vielerorts seit Jahren akuter Wassermangel herrscht. Für die Gewässer werden aktuell Machbarkeitsstudien und Maßnahmenkonzepte ausgeschrieben.
Autor:Philipp Hartmann aus Köpenick |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.