Kampf gegen Austrocknung
Renaturierung der Wuhle kostet 21 Millionen Euro

In der Wuhle breiten sich Algen aus und im Sommer trocknen manche Abschnitte über längere Zeit aus. | Foto:  Philipp Hartmann
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Die Wuhle ist ein wertvoller, naturnaher Lebensraum für Flora und Fauna. Damit das auch so bleibt, plant die Senatsverwaltung für Umwelt, Verkehr und Klimaschutz bis 2027 verschiedene Maßnahmen.

Spätestens bis 2027, so die Vorschrift der Europäischen Wasserrahmenrichtlinie, sollen Gewässer in der EU in einem „guten ökologischen und chemischen Zustand“ sein. „Der Senat strebt an, die Maßnahmen, die zur Zielerreichung erforderlich sind, bis 2027 umzusetzen. Es bestehen jedoch Unsicherheiten den weiteren Planungs- und Genehmigungsprozess betreffend“, teilte Staatssekretär Stefan Tidow auf Anfrage der Abgeordneten June Tomiak (Grüne) mit. Zu beachten seien beispielsweise Brückenbaumaßnahmen.

Unter den klimatischen Bedingungen der jüngeren Vergangenheit hat die Wuhle gelitten. In den sehr trockenen Jahren 2018, 2019 und 2020 sind Abschnitte und angeschlossene Feuchtgebiete über längere Perioden ausgetrocknet. Der Unterlauf der Wuhle und der Neuen Wuhle erreichen laut Tidow derzeit „maximal ein mäßiges ökologisches Potenzial“.

Auch der Oberlauf habe sich durch das temporäre Austrocknen im Sommer verschlechtert. „Durch das Trockenfallen sind insbesondere die Fischpopulation und die wirbellose Fauna betroffen“, erklärt er. Die Artenvielfalt entspreche aktuell nicht den Zielen der Wasserrahmenrichtlinie. Im Wasser würden Fadenalgen überwiegen und es komme zu Verkrautungen. „Um einen gewässertypischen Artenreichtum an Fischen zu sichern, muss die Durchgängigkeit zur Spree hergestellt werden."

Um die Auswirkungen der in Zukunft voraussichtlich häufiger auftretenden Trockenperioden zu reduzieren, würden beispielweise Möglichkeiten zur Stützung des Wasserhaushalts untersucht. Das würde bedeuten, der Wuhle gezielt Regenwasser zuzuführen.

Entsprechend einer Defizitanalyse seien bereits alle Maßnahmen, die zur Erreichung der Ziele nach Wasserrahmenrichtlinie erforderlich sind, ermittelt worden. Mit der Umsetzung bestünden gute Aussichten, dass der gute ökologische Zustand erreicht werde. Erst auf Grundlage der noch zu erarbeitenden weiteren Bauplanung könne ein genauer Zeitplan aufgestellt werden. Die Kosten schätzt Stefan Tidow auf 21 Millionen Euro. 2004 bis 2010 wurden bereits knapp neun Millionen Euro investiert.

Autor:

Philipp Hartmann aus Köpenick

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