Berlin setzt auf öffentliche Großcontainer
Wenig Aussicht auf Rückkehr der Hausglastonne
Trotz Widerspruchs und Bitten des Bezirksamtes kehrt die Hausglastonne zumindest nicht flächendeckend zurück.
Vertragspartner des Senats für die getrennte Abholung von Müll ist das Duale System. Unter diesem Namen ist ein Verbund von Entsorgern zusammengeschlossen, der sich selbst organisiert. 2013 hatte das Duale System begonnen, die Hausglastonnen in Mietshäusern in Marzahn-Hellersdorf, Lichtenberg und Treptow-Köpenick zu entfernen. Das Duale System hatte diesen Schritt mit der mangelnden Reinheit des in den Hausglastonnen gesammelten Altglases begründet. Es sah die großen Glascontainer mit ihren Trennmöglichkeiten in Weiß-, Grün- und Braunglas gegenüber den Hausglastonnen im Vorteil. Alle Mieter, deren Häuser nicht weiter als 300 Meter von einem großen Glascontainer lagen, sollten ihr Glas künftig dort entsorgen.
Es hagelt Proteste von Mietern. Zudem brach das Aufkommen an Altglas in den Bezirken zusammen. Das Abgeordnetenhaus reagierte und stoppte im März 2014 die Neuregelung in den drei Bezirken. Die Neuordnung des Abholsystems wurde vom Senat auf die Neuverhandlung des Vertrages mit dem Dualen Systems verschoben. Er lief Ende 2016 aus.
Im Januar 2017 beschloss die BVV auf Antrag der SPD, das Bezirksamt solle sich beim Senat für die Rückführung der Hausglastonnen einsetzen. Damit konnte sich das Bezirksamt jedoch nicht durchsetzen. Laut einem Bericht von Umweltstadträtin Nadja Zivkovic (CDU) an die Bezirksverordnetenversammlung haben sich Senat und Duales System darauf geeinigt, dass die Zahl der Hausglastonnen künftig in Berlin auf rund 62.000 gedeckelt wird und diese Tonnen hauptsächlich in den Innenstadtbezirken aufgestellt werden. Die Zahl der Großcontainer soll dagegen von 1500 auf rund 1900 erhöht werden.
Nach Angaben der BSR sind von den ursprünglich in den drei Bezirken aufgestellten rund 10.300 Hausglastonnen seit 2013 nur noch rund 2300 übrig geblieben. Auf neue gibt es kaum Aussicht. Dazu müssten Innenstadtbezirke auf Hausglastonnen verzichten. „Deshalb gehen wir hier eher von einem moderaten Aufbau der haushaltsnahen Erfassung aus“, erklärte BSR-Pressesprecherin Sabine Thümler gegenüber der Berliner Woche.
Autor:Harald Ritter aus Marzahn |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.