Weniger Busverkehr seit Fahrplanwechsel
BVG hat Angebot auf den Linien 108, 169 und X69 reduziert
Zum Fahrplanwechsel am 10. Dezember hat die BVG insgesamt 44 Linien im gesamten Stadtgebiet ausgedünnt. In Marzahn-Hellersdorf betrifft dies die Linien 108, 169 und X69.
Der Bus 108 verkehrt jetzt montags bis freitags von 13 bis 19 Uhr im 20-Minuten-Takt, der X69 von Montag bis Freitag ganztägig im 20-Minuten-Takt und der 169 zwischen U-Bahnhof Elsterwerdaer Platz und S-Bahnhof Köpenick von Montag bis Sonnabend ganztägig im 20-Minuten-Takt. Das verminderte Angebot im Busbereich in der ganzen Stadt (https://bwurl.de/19qr) ist laut BVG eine Maßnahme „zur Leistungsstabilisierung“. Hintergrund ist insbesondere die extrem angespannte Situation auf dem Arbeitsmarkt, wie die BVG mitteilt. Sie treffe die gesamte Branche. Mit einem Drei-Punkte-Plan will das Unternehmen mittelfristig und dauerhaft mehr personelle Stabilität erreichen. So sollen unter anderem neue Mitarbeiter rekrutiert und Angestellte gebunden werden. „Es schmerzt mich auch persönlich sehr, dass wir diese Angebotsreduzierungen beim Bus nun ergreifen müssen“, erklärte BVG-Betriebsvorstand Dr. Rolf Erfurt. „Damit schaffen wir aber das, was für unsere Fahrgäste am wichtigsten ist: Verlässlichkeit. Wir reduzieren damit ungeplante Ausfälle auf ein Minimum.“
Unterdessen fordern die Grünen eine kostenlose Nutzung und Ausweitung des Muva-Rufbusangebots, solange die Einschränkungen gelten. Auch am Stadtrand müsse das ÖPNV-Angebot attraktiv bleiben und ausgebaut und nicht reduziert werden, kritisierte die Partei. „Eine Taktreduzierung wochentags auf 20 Minuten bei den Buslinien X69, 169 und 108 ist für die Bürgerinnen und Bürger von Marzahn-Hellersdorf nicht hinnehmbar“, sagte die Kreisverbandssprecherin Maren Tepper. BVG und Senat sollten die Interessen der Menschen am Stadtrand wahrnehmen und, so ihre Forderung, in den Hauptverkehrszeiten, in denen auch viele Schüler die Busse der Linie 108 nutzen, eine 10-Minuten-Taktung ermöglichen.
Nach Jahren der stetigen Verbesserung müssten Fahrgäste in Biesdorf und Marzahn jetzt Verschlechterungen in Kauf nehmen. „Das ist angesichts des immensen Verbesserungsbedarfs im ÖPNV zur Erreichung der Klimaziele ein Rückschritt“, erklärte der Grünen-Fraktionsvorsitzende Pascal Grothe. Die Ausweitung des Muva-Angebots sei „eine dämpfende Maßnahme, die wirksam ist und leicht sowie schnell umgesetzt werden kann“, fügte er hinzu.
Autor:Philipp Hartmann aus Köpenick |
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