Wohin mit dem Besucherverkehr?
Chaos bei Großveranstaltungen an den Gärten der Welt
Die Parksituation an den Gärten der Welt ist unter der Woche meist entspannt. Bei großen Veranstaltungen im Sommer suchten die Besucher jedoch wieder in den anliegenden Wohnvierteln nach Parkmöglichkeiten und verärgerten die Anwohner
Im Zusammenhang mit der internationalen Gartenschau 2017 wurden neue Attraktionen in den Gärten der Welt geschaffen, unter anderem die Freilichtbühne „Arena“ mit 5000 Plätzen. Durch Veranstaltungen wie dem Kirschblütenfest oder dem Herbstfest ziehen die Gärten der Welt während der Sommersaison zusätzlich Besucher in großer Zahl an.
Das Bezirksamt hat nach der IGA 2017 mit mehreren Maßnahmen versucht, die Anwohner der Gärten der Welt vor dem Parkverkehr zu schützen. So ließ es die Schilder „Nur für Anlieger“ stehen, die vor der IGA 2017 an den Einfahrten in die anliegenden Wohnviertel aufgestellt wurden. Wer dort nicht als Anlieger parkt, muss nachweisen, Besucher oder als Lieferant unterwegs gewesen zu sein, will er ein vom Ordnungsamt verhängtes Bußgeld nicht bezahlen. Dem Ordnungsamt fehlen aber die Mitarbeiter, um die Einhaltung des Zufahrts- und damit Parkverbots für Fremde flächendeckend zu überwachen.
Das größte Problem aber bleibt der Mangel an Parkmöglichkeiten. An der Eisenacher Straße am Gärten-Gelände gibt es zwar für den normalen Besucherverkehr ausreichend Parkmöglichkeiten. Sie reichen jedoch nicht an viel besuchten Wochenenden oder bei Großveranstaltungen. Und auf den extra für die IGA geschaffenen Busparkplatz an der Hellersdorfer Straße, der dem nach Ende der IGA auch Pkw geduldet werden, herrscht zumeist gähnende Leere. Denn wer von dort die Gärten der Welt besuchen will, ohne einen längeren Fußmarsch auf sich zu nehmen, muss die Seilbahn nutzen und damit höhere Ticketpreise inkaufnehmen.
Die große Lösung war aus Sicht der Grün Berlin GmbH der Bau einer Multifunktionshalle in den Gärten der Welt mit Parkdecks für 700 Pkw. Sie sollte bis 2021 nahe des Haupteingangs Blumberger Damm entstehen. Diese Pläne stoppte der Senat aus rechtlichen Gründen, weil die große Zahl an Parkplätzen dem Bau eines Parkhauses gleichgekommen wäre. „Das Land Berlin darf keine Parkhäuser finanzieren“, sagt Christoph Schmidt, Geschäftsführer der Grün Berlin GmbH. Daher werden hier deutlich weniger Parkplätze entstehen.
Alternativ denkt das landeseigene Unternehmen jetzt darüber nach, den Busparkplatz an der Hellersdorfer Straße in einen öffentlichen Parkplatz umzuwandeln. Auch die Bezirksverordnetenversammlung unterstützt die Idee und empfiehlt dem Bezirksamt in einem Beschluss von Ende September, sich bei der Grün Berlin GmbH für mehr Ordnung auf dem Busparkplatz einzusetzen. Dort sind keine Parktaschen für Pkw eingezeichnet, bei Großveranstaltungen in den Gärten der Welt käme es immer wieder zu chaotischen Situationen. Außerdem soll das Bezirksamt bei der Grün Berlin und der BVG darauf dringen, dass bei Großveranstaltungen die Linienbusse öfter fahren.
Autor:Harald Ritter aus Marzahn |
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