Verschiedene Konzepte zur Zweigleisigkeit
Parteien diskutieren über Ausbau der S-Bahnlinie S5 ins Umland
In Berlin und Brandenburg wird intensiv über die weitere Entwicklung des Nahverkehrs diskutiert. Dabei geht es auch um die S-Bahn- und Regionalbahnverbindungen zwischen den beiden wirtschaftlich eng miteinander verwobenen Ländern.
Im Berliner Abgeordnetenhaus stellte die AfD-Fraktion den Antrag, die S-Bahnstrecke nach Strausberg-Nord durchgängig zweigleisig auszubauen. Bisher endet die zweigleisige S-Bahn-Strecke in Hoppegarten. Zwischen Mahlsdorf und Strausberg fahren die S-Bahnen nur alle 20 Minuten. Die RB 26 zwischen Ostkreuz und Küstrin mit Halt in Strausberg und Mahlsdorf fährt nur einmal in der Stunde.
„Mit einem zweigleisigen Ausbau der Strecke nach Strausberg Nord kann der Takt zwischen Strausberg Nord beziehungsweise Strausberg und der Berliner Stadtbahn weiter verdichtet werden“, begründet der verkehrspolitischer Sprecher der AfD-Fraktion Gunnar Lindemann den Antrag. Die Probleme mit den ständigen Verspätungen würden deutlich geringer, da die Bahnen nicht mehr auf aufeinander warten müssten. Auch der Verkehr auf der B1/B5 und der L33 würde entlastet, da mehr Pendler den Öffentlichen Nahverkehr nutzen würden.
Der Linke-Abgeordnete Kristian Ronneburg bezweifelt dagegen die Dringlichkeit eines zweispurigen Ausbaus. Gegenüber der Berliner Woche teilte er auf Anfrage mit: „Es ist die Frage, ob das Priorität haben sollte.“ Die Kosten und der technische Aufwand seien enorm. Zudem seien schon eine Vielzahl an Baustellen in Berlin und im Umland zum weiteren Ausbau des S-Bahn- und Regionalverkehrs in Planung. „Wir würden eher ein zweites Gleis für die S-Bahn zwischen Hoppegarten und Fredersdorf favorisieren, um hier einen Zehn-Minuten-Takt hinzubekommen“, erläutert Ronneburg. „Kürzere Taktzeiten der S-Bahn wären vor allem bis Strausberg nötig“, betont dagegen der Grünen-Abgeordnete Stefan Ziller. Dies könne durch einen zweigleisigen Ausbau gelingen. Wichtig sei aber auch, den Busverkehr zwischen Hoppegarten und Altlandsberg als Zubringer zur S5 und zur U5 weiter auszubauen. Die Taktfolgen der Busse sollten besser an die Takte der S-Bahn angepasst werden. Zu prüfen sei außerdem, wie eine verbesserte Anbindung an die U-Bahn ermöglicht werden könnte, etwa in Form einer Expressbuslinie zwischen Altlandsberg und dem U-Bahnhof Hönow, gegebenenfalls auch bis zum S-Bahnhof Mahlsdorf.
Für einen weiteren Ausbau der Regionalbahn 26 (Ostbahn) plädiert hingegen die neue Verkehrsstadträtin im Bezirksamt Marzahn-Hellersdorf Nadja Zivkovic (CDU). Er berge erhebliches Potenzial, den Autoverkehr aus dem Umland zu reduzieren. Durch einen Begegnungsabschnitt im Bereich Mahlsdorf-Hoppegarten und eine zweite Bahnsteigkante in Müncheberg könnten zwei statt bisher ein Zug pro Stunde auf der Linie verkehren. Das habe eine vom IHK Ostbrandenburg erarbeitete Studie ergeben, an der sich auch das Bezirksamt beteiligte.
Autor:Harald Ritter aus Marzahn |
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