Alternative zum eigenen Auto
Rufbus soll ab 2021 in Mahlsdorf und Waldesruh erprobt werden
In den vergangenen Monaten haben der Berliner Senat und die BVG über einen neuen Verkehrsvertrag verhandelt. Darin enthalten: die Erprobung eine Rufbus-Angebots als öffentlicher Personennahverkehr (ÖPNV).
Bei einer Bestellung als ÖPNV bei der BVG, so erklärte die Senatsverwaltung für Umwelt, Verkehr und Klimaschutz, werden die Leistungen von der BVG erbracht, die ihrerseits Subunternehmer einbinden kann. „Die notwendigen Abstimmungen mit der BVG zur Erprobung solcher on-demand-Verkehre in Außenbereichen sind noch nicht abgeschlossen“, teilte Staatssekretär Ingmar Streese auf eine Anfrage des Grünen-Abgeordneten Stefan Ziller mit. Er bestätigte aber, dass zum geplanten Probegebiet die Regionen Mahlsdorf-Süd und der daran anschließende, bereits zu Hoppegarten gehörende Gemeindeteil Waldesruh gehören wird. Bewohner in diesem Gebiet sind zum Teil schlecht an das klassische Liniennetz der BVG angeschlossen. Die Erprobung von Rufbuskonzepten soll demnach 2021 beginnen.
Fortsetzung des BerlKönigs
Der Rufbus ähnelt dem bereits aus der Berliner Innenstadt bekannten „BerlKönig“. Per App lässt sich eine Fahrt von einem beliebigen Haltepunkt, auch von der eigenen Haustür, zum beispielswiese nächstgelegenen größeren Bahnhof bestellen. Dabei können auch mehrere Kunden gleichzeitig ein- oder zusteigen und Fahrten somit gebündelt werden. Für die Beförderung mit dem Rufbus wäre ein ÖPNV-Ticket erforderlich. Pro Fahrt zum nächstgelegenen Bahnhof käme laut Senatskonzept für den Fahrgast ein Preis von 1,50 Euro dazu. Für jeden Mitfahrer müssten 45 Cent gezahlt werden. Damit wäre der Rufbus günstiger als ein Taxi.
„Der jahrelange Einsatz für moderne Mobilitätsangebote in den vom ÖPNV schlecht versorgten Gebieten hat sich gelohnt. Senat und BVG scheinen endlich den Widerstand aufgegeben zu haben“, erklärte Stefan Ziller. Insbesondere für das großflächige Siedlungsgebiet in Mahlsdorf und Kaulsdorf sei dies ein wichtiger Schritt für die nötige Verkehrswende. „Erst, wenn das Angebot für den öffentlichen Nahverkehr attraktiv ist, lässt sich ein Verzicht auf die Fahrt mit dem eigenen Auto auch wirklich umsetzen.“
Frank Beiersdorff von der bezirklichen Linksfraktion wertet den Rufbus als „gutes Zeichen“. Seine Partei werde sich weiter dafür einsetzen, „dass der Osten Berlins nicht abgehängt wird“.
Autor:Philipp Hartmann aus Köpenick |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.