Deutsche Bahn saniert Teile der S5, S75 und S7
S-Bahn-Chaos im Herbst befürchtet
Die Deutsche Bahn plant im Herbst umfangreiche Gleisarbeiten auf den Linien der S5, S7 und S75. Fahrgäste aus dem Bezirk und dem Umland müssen mit erheblichen Einschränkungen und längeren Fahrzeiten rechnen, um ins Stadtzentrum zu gelangen.
Einen Vorgeschmack auf das, was ab Herbst droht, gab die Bahn den Fahrgästen bereits Ende Februar/Anfang März. Auf unterschiedlichen Streckenabschnitten war der Zugverkehr zwischen Wartenberg und Ahrensfelde nach Lichtenberg wegen Bauarbeiten an den Wochenenden unterbrochen. Die Bahn hatte zwar einen Schienenversatzverkehr eingerichtet. Doch zu wenige Busse waren unterwegs. So mussten Fahrgäste mitunter mehr als 30 Minuten auf den Schienenersatzverkehr warten, um sich dann in überfüllte Busse zu drängen. Fahrgäste mit Fahrrädern wurden trotz gelöster Fahrkarten nicht befördert. Außerdem gab es noch Bauarbeiten an der Straßenbahn.
Mit weitaus größeren Unannehmlichkeiten müssen die Fahrgäste vom 20. August bis 4. Oktober rechnen. Die Bahn will dann zunächst die Gleise zwischen den S-Bahnhöfen Springpfuhl und Wartenberg sanieren. Anschließend soll die S75 bis 3. November schon ab Nöldnerplatz gesperrt werden. Die S5 vom Nöldnerplatz bis S-Bahnhof Wuhletal sowie die S7 zwischen Nöldnerplatz und Ahrensfelde sind gleichfalls vom 4. Oktober bis 3. November von den Sperrungen betroffen.
Ein Gesamtkonzept für die Bauarbeiten und den Ersatzverkehr hat die Bahn noch nicht. Das geht aus den Antworten der Senatsverwaltung für Verkehr auf eine Schriftliche Anfrage des SPD-Abgeordneten Sven Kohlmeier hervor. Ein Großteil des Ersatzverkehrs soll über Busse, Straßenbahnen, Regionalbahnen und eine mögliche Verdichtung des Taktes der U5 geregelt werden. Allerdings hat die BVG den kürzeren Takt bereits abgelehnt. „Wir haben im Mobilitätsgesetz geregelt, dass die Angebote im ÖPNV in allen Bezirken gleichwertig angeboten werden müssen. Das gilt auch für den Ersatzverkehr in den Außenbezirken“, erklärt dazu Kohlmeier.
Der Bezirksverordnetenversammlung liegen Anträge der Linken und der AfD zu den S-Bahnplänen vor. Die AfD verlangt eine Straffung der Bauarbeiten. Der Zehn-Minutentakt soll auch beim Schienenersatzverkehr eingehalten und während der Sanierung dürften an den Straßenbahnlinien M6 und M8 keine Arbeiten zugelassen werden. Die Linke fordert sogar ein alternatives Konzept, um die Dauer der Arbeiten entscheidend zu verkürzen.
Autor:Harald Ritter aus Marzahn |
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