Eine Million Euro für die Seilbahn
Senat stellt Förderung in Haushalt ein
Die Seilbahn am Kienberg gehört inzwischen zum Bild des Bezirks. Ob sie auf lange Sicht dazugehören wird, ist immer noch unklar. Mit rund einer Million Euro Förderung im Doppelhaushalt 2020/21 setzt der Senat ein Zeichen für sein Interesse an deren Weiterbetrieb.
Über diesen Schritt des Senats haben die Abgeordneten Stefan Ziller (Bündnis 90/Die Grünen) und Kristian Ronneburg (Die Linke) die Öffentlichkeit informiert. Sie gehören zu den zahlreichen Politikern aus dem Bezirk, die sich für die Sicherung der Zukunft der Seilbahn einsetzen. Die eingestellte Fördersumme zeigt auch, dass von unterschiedlichen Seiten Handlungsbedarf gesehen wird.
Der Erbauer und Betreiber der Seilbahn, die Leitner AG, hat die Seilbahn für die Internationale Gartenausstellung IGA 2017 gebaut und deren Betrieb bis Ende 2020 vertraglich zugesichert. Der Vertrag mit der Grün Berlin GmbH enthält die Option für Leitner, die Seilbahn bis 2031 zu betrieben.
Während der IGA waren die Fahrten im Eintrittspreis inbegriffen. Insgesamt rund drei Millionen Fahrten wurden absolviert. Seit dem Ende der IGA gibt es Seilbahnfahrkarten zu einem Grundpreis von 6,50 Euro mit Ermäßigungen und Kombitickets zur Nutzung der gleichfalls von Leitner betriebenen Bobbahn am Kienberg sowie zum Betreten der Gärten der Welt. Nach der IGA ist die Zahl der täglichen Fahrgäste deutlich gesunken. Bei den betriebswirtschaftlichen Daten hält sich die Leitner AG bedeckt. „Wir haben an den Wochenenden deutlich mehr Fahrgäste und deren Zahl ist auch im Vergleich zum vergangenen Jahr wieder gestiegen“, sagt Leitner-Sprecherin Tanja Terruli.
Bereits wenige Monate nach dem Ende der IGA begann eine Diskussion darüber, wie die Seilbahn auf Dauer erhalten werden kann. Sie wird im Bezirk von vielen als Attraktion empfunden. Als langfristige Perspektive wird deren Einbindung in den Berliner ÖPNV angesehen. Hierfür enthält der Nahverkehrsplan Berlin 2019 bis 2023 einen Prüfauftrag. Parallel führt die Grün Berlin GmbH im Auftrag der Senatsverwaltung für Umwelt, Verkehr und Klimaschutz Gespräche mit der Firma Leitner. Mit dem im Haushaltsplanentwurf eingestellten Geld „treffen wir Vorsorge für den Fall, dass die Firma Leitner das frühestmögliche Ende des Vertrags zum 31. Dezember 2020 wählt“, erklärt Dorothee Winden, stellvertretende Pressesprecherin der Senatsverwaltung auf Nachfrage.
Autor:Harald Ritter aus Marzahn |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.