Brückenabriss rückt näher
Abgeordnetenhaus fordert Machbarkeitsstudie am Breitenbachplatz
Seit inzwischen acht Jahren kämpft die Bürgerinitiative (BI) Breitenbachplatz für den Abriss der Autobahnbrücke und eine Neugestaltung des Platzes. Jetzt ist das Ziel näher gerückt.
Das Abgeordnetenhaus hat auf Antrag der CDU-Fraktion den Senat in einem Beschluss aufgefordert, bis zum 31. Mai 2020 eine Machbarkeitsstudie zum „Abriss, weitgehenden Rückbau und Umbau der Breitenbachplatzbrücke vorzulegen“. Im Verkehrsausschuss, in dem der Antrag behandelt wurde, hieß es, dass angesichts des schlechten baulichen Zustands der in den 1970er-Jahren errichteten Brücke mit einem Abriss innerhalb der nächsten fünf Jahre zu rechnen sei.
„Das ist ein Meilenstein in unserem seit acht Jahren währenden Bemühen, die Aufenthaltsqualität auf einem der einst schönsten Plätze wieder herzustellen“, sagt BI-Sprecher Ulrich Rosenbaum nach der Abstimmung. Zu danken sei dies der CDU, die den parlamentarischen Vorgang eingeleitet habe, und auch den rot-rot-grünen Koalitionsfraktionen, die einen ausdrücklichen Bürgerbeteiligungsprozess festgeschrieben hätten. „Wir wollen uns an vorderster Stelle bei der Erarbeitung der Machbarkeitsstudie einbringen“, sagt Rosenbaum weiter.
Der Beschluss des Abgeordnetenhauses enthält auch die von der Bürgerinitiative vorgeschlagene Wohnbebauung an der Nordseite der Schildhornstraße. Durch den Rückbau der Brücke wird dort eine Fläche frei.
Bereits vorher seien jedoch weitere im Beschluss genannte Maßnahmen umzusetzen, erklärt Rosenbaum. „Ohne Verzug könnte Tempo 30 rund um den Breitenbachplatz eingeführt werden, ebenso sichere Querungen für Fußgänger. Darauf werden wir drängen.“
Ideen für die Neugestaltung des Platzes gibt es reichlich. Bei einem Fest Mitte Mai zeichneten Anwohner Entwürfe für einen Wasserspielplatz, eine Fläche für Urban Gardening und einen Springbrunnen. Auch Fliederbüsche, die den Platz schon zur Entstehungszeit schmückten, stehen auf der Wunschliste.
Der Platz grenzt an Dahlem, Steglitz und Wilmersdorf. In diesem Umfeld haben sich neben der BI Breitenbachplatz fünf weitere Initiativen gegründet. Sie setzen sich als Netzwerk „Menschengerechte Stadt“ unter anderem für eine Neugestaltung der überdimensionierte Bundesallee ein.
Autor:Ulrike Martin aus Neukölln |
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