Ausschreibung gescheitert
Modulare Kita-Bauten werden später gebaut

Von der Misere, dass sich keine Baufirmen für die Errichtung Modularer Kita-Bauten finden lassen, ist auch der Bezirk betroffen. Zwei geplante Einrichtungen in Lankwitz und in Wannsee können somit vorerst nicht gebaut werden.

Betroffen sind die Standorte Alsenstraße in Wannsee (136 Kita-Plätze) und Kaulbachstraße 57 in Lankwitz (36 Kita-Plätze). Beide Kitas sollten im Frühjahr 2021 fertig sein. 

Das Projekt für den Bau Modularer Kita-Bauten, kurz MOKIB, wurde vom Senat im Jahr 2017 auf den Weg gebracht. Die Idee dahinter war, durch eine begrenzte Anzahl von Gebäudetypen schneller, kostengünstiger und ökologischer bauen zu können. Gemeinsam mit den Bezirken wurden zwei Planungswettbewerbe für den Bau von Kindertagesstätten in Modulbauweise initiiert. Der hohe Bedarf an Kita-Plätzen in Berlin sollte somit schnell gedeckt werden. Berlinweit sollten in kurzer Zeit 27 Kitas mit insgesamt über 3000 Plätzen gebaut werden.

Doch die Ausschreibung für den Bau der MoKiBs ist gescheitert. In der ersten Ausschreibung hatte sich kein Unternehmen für die Realisierung beworben.

Die Architektenkammer sah die Modulbauweise von Anfang an kritisch. „Die Modulbauweise geht nicht nur zu Lasten individueller Lösungen in den Kiezen, auch die Bündelung von Leistungen birgt erhebliche Risiken“, sagt Christine Edmaier, Präsidentin der Architektenkammer Berlin. Sie mahnt ein Verfahren mit kleineren Losen an.

In zwei bis drei Monaten soll es eine neue, veränderte Ausschreibung geben, teilt die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung mit. Dabei wird den Anbietern mehr Flexibilität bei der Staffelung der einzelnen Bauprojekte eingeräumt. So könnten auch kleinere Firmen den Zuschlag erhalten.

Carolina Böhm, Jugendstadträtin in Steglitz-Zehlendorf, rechnet durch das geplatzte Verfahren mit einer Verzögerung von etwa sechs Monaten. „Momentan wird mit den Bezirken abgestimmt, in welcher Reihenfolge nach der Unterbrechung und einer hoffentlich erfolgreichen Neuausschreibung die Standorte angegangen werden sollen“, erklärt sie gegenüber der Berliner Woche. „Die Verschiebung ist ärgerlich, denn auch in Steglitz-Zehlendorf benötigen wir weitere Kita-Plätze.“

Autor:

Karla Rabe aus Steglitz

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