„In fünf Jahren ist die Brücke weg!
Verkehrsausschuss fordert für den Breitenbachplatz eine Machbarkeitsstudie vom Senat

Platzcharakter? Eher nein. Die Autobahnbrücke dominiert den Breitenbachplatz. | Foto: Ulrike Martin
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Die Bürgerinitiative (BI) Breitenbachplatz, die seit Jahren für den Abriss der Autobahnbrücke plädiert, ist ihrem Ziel ein entscheidendes Stück näher gekommen. Der Verkehrsausschuss des Abgeordnetenhauses hat den Senat aufgefordert, bis zum 31. Mai 2020 eine Machbarkeitsstudie zum „Abriss, weitgehenden Rückbau und Umbau“ der Breitenbachplatzbrücke vorzulegen.

Der Platz soll wiederhergestellt und unter anderem durch eine Tempo-30-Zone verkehrsberuhigt werden. Dem Ausschuss lag ein Antrag der CDU-Fraktion vor, der durch einen Ersetzungsantrag der rot-rot-grünen Koalitionsfraktion erweitert wurde. Darin ging es unter anderem um eine Bürgerbeteiliung. „Bis auf die AfD waren sich alle Fraktionen in der Grundausrichtung einig“, berichtet BI-Sprecher Ulrich Rosenbaum.

Verkehrssenatorin Regine Günther (parteilos, für Grüne) hätte erläutert, dass der bauliche Zustand der Brücke inzwischen bei der Kategorie 2,9 angelangt sei, was bedeute, dass man sie innerhalb der nächsten fünf Jahre sanieren, neu bauen oder abreißen müsse. Weiterhin sei gesagt worden, dass der Verkehr – im Gegensatz zu früheren Äußerungen – durchaus so geführt werden könne, dass keine Verdrängung in die umgebenden Wohnstraßen stattfinden müsse.

Bürgerbeteiligung hervorgehoben

Bei der Diskussion im Ausschuss sei mehrfach das Engagement der Bürgerinitiative gewürdigt worden, deshalb sei sie bei der „Rückgewinnung des öffentlichen Raums“ einzubeziehen, berichtet Rosenbaum weiter. Als wichtig sei auch eine Bürgerbeteiligung an den weiteren Planungen betont worden. 

Erwähnt wurde laut Rosenbaum die Idee einer neuen Bebauung im nach dem Abriss frei werden Bereich nördlich der Schildhornstraße. Ein zweites Konzept sei gewesen, die Brückenkonstruktion vom Tunnel bis an den Platz heran vorerst zu erhallten und dort ein Freizeitgelände nach dem Vorbild der ehemaligen New Yorker Hochbahn entstehen zu lassen.

„Senatorin Günther hat versprochen, dass sich ihre Mitarbeiter der Machbarkeitsstudie widmen würden, sobald die Planungen für die Elsen- und die Allendebrücke abgeschlossen sein werden“, sagt Rosenbaum. Der beschlossene Antrag gehe jetzt ins Plenum des Abgeordnetenhauses und werde dort Anfang Juni beraten.

BI will Konzepte vorlegen

„In spätestens fünf Jahren ist die Brücke weg“, glaubt Rosenbaum. „Wir sind mit unseren Forderungen fast am Ziel, jetzt kommt neue Arbeit auf uns zu.“ Die BI will Entwürfe für die Gestaltung des Platzes und für ein Verkehrskonzept vorlegen. „Wir wollen uns auch als Verein konstituieren, um mögliche Fördermittel für Workshops und Studien zu erhalten.“

Idealerweise sollte der Platz am äußersten Ostzipfel Dahlems künftig wieder ähnlich aussehen wie zur Entstehungszeit 1913 – ein Aufenthaltsort mit viel Grün für die Anwohner. Unter http://www.breitenbachplatz.de/ideen.html werden Ideen vorgestellt. Neben der BI Breitenbachplatz haben sich Initiativen aus Steglitz und Wilmersdorf zum Netzwerk http://www.menschengerechte-stadt.de zusammengeschlossen, um dieses Vorhaben voranzubringen.

Autor:

Ulrike Martin aus Neukölln

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