Nur 33 von 141 erhielten die Note „sehr gut“
Von märchenhaft bis dreckig: Kreis-SPD hat Spielplätze getestet
Wie sollte ein guter Spielplatz ausgestattet sein, welche Anforderungen muss er erfüllen? Die SPD Steglitz-Zehlendorf hat jetzt eine Broschüre veröffentlicht, die Eltern eine Orientierungshilfe bietet.
Alle 141 Spielplätze wurden nach anerkannten Kriterien unter die Lupe genommen. Eingeflossen sind zahlreiche Hinweise von Bürgern. Das Ergebnis: nur 33 Plätze verdienen das Prädikat „sehr gut“. Die Note 1 erhielten große Anlagen mit verschiedenen Höhenebenen, auf denen die Kinder sich frei bewegen und zum Beispiel Fußball spielen können. Auch ruhige Zonen mit Sitzbänken für die Eltern sollten vorhanden sein, Einzäunungen für Sicherheit sorgen. Ebenso waren unterschiedliche Spielbereiche und -geräte für verschiedene Altersstufen Maßstäbe für die Bewertung.
Im nördlichen und südlichen Teil Zehlendorfs liegen sehr schöne Spielplätze. Im Werner-von-Sylten-Weg gibt es Tischtennisplatten, Basketball, Beachvolleyball und eine BMX-Strecke – vor allem für Jugendliche interessant. Der Platz im Gemeindewäldchen mit Reck und Trampolin lockt Sportbegeisterte an, in der Bolchener Straße sind mehrere Kletter- und Balance-Parcours vorhanden. Der Spielplatz am Breitensteinweg mit vielen Sandkästen und Bewegungselementen ist vor allem für kleinere Kinder gedacht. Im Schönower Park geht es mit Figuren aus „Hänsel und Gretel“, Knusper-Rutsch-Häuschen und Fliegenpilz-Karussell märchenhaft zu.
„Leider gibt es im Ortsteil Zehlendorf auf anderen Spielplätzen Probleme mit Ausstattung und Sauberkeit“, sagt der stellvertretende SPD-Kreisvorsitzende Brunero Cappella. Beispiele dafür sind die Plätze Mörchinger Straße 1 und 2 oder am Windsteiner Weg. Dort stehen ein Federtier und zwei Schaukeln direkt an der Straße.
In Nikolassee und Schlachtensee haben die Tester die Anlagen im Yehudi-Menuhin-Park, an der Schopenhauerstraße und an der Krummen Lanke überzeugt. Sie punkteten unter anderem mit Babyschaukeln, Seilbahn und Bolzplatz. Schlechte Noten erhielt hier die Anlage im Paul-Ernst-Park. Sie ist wegen Renovierungsbedarf komplett gesperrt. In der Klopstock- und der Breisgauer Straße oder auf dem Dubrowplatz sind wiederum die Ausstattungen mangelhaft.
In Dahlem glänzt vor allem der Spielplatz Thielpark und Triestpark 1, an der Thielallee, Ecke Faradayweg. Er ist „einer der schönsten im Bezirk“, urteilt Cappella. Ein Artistenwagen bietet Kleinkindern einen geschützten Raum, eine Zirkusmanege mit Kletterelementen und Geschicklichkeits-Parcours lädt zum Toben ein, und groß genug für Fuß- und Handball ist die Fläche zudem. Gut beurteilt wurden auch die Plätze an der Edwin-Redslob-Straße und am Lützelsteiner Weg.
Die Anlagen am Erlenbusch, im Messelpark, am Kaiser-Wilhelm-Platz sowie Thielpark und Triestpark 2 seien eher triste, dreckige Sandkästen.
Nicht nur schlechte Spielplätze werden erwähnt, auch die Gebiete, wo es gar keine gibt, sind aufgelistet. So fehlen Plätze im mittleren Teil des Dahlemer Wegs, zwischen Clay- und Thielallee und im Kiez zwischen Lindenthaler Allee und Berlepschstraße. „Es müssen dringend mehr Anlagen gebaut werden, im nordwestlichen Teil Dahlems vor allem für weniger wohlhabende Familien, die keinen Spielplatz in ihrer Wohnanlage haben“, fordert Cappella.
Die Broschüre mit der Beschreibung aller empfehlenswerter Spielplätze gibt es zum Herunterladen unter www.spd-suedwest.de. Weitere Hinweise von Bürgern sind per E-Mail an spielplaetze@spd-wuk.de willkommen.
Autor:Ulrike Martin aus Neukölln |
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