Zu wenig Fachkräfte im Bezirk
203 unbesetzte Stellen in Steglitz-Zehlendorf

In den Berliner Bezirksämtern und den bezirklichen Behörden und Betrieben gibt es zu wenig Fachkräfte. Berlinweit sind aktuell 2829 Stellen unbesetzt. Die Quote schwankt zwischen 4,6 Prozent in Reinickendorf mit 76 und 17 Prozent in Tempelhof-Schöneberg mit 425 offenen Posten. Steglitz-Zehlendorf bewegt sich mit 203 unbesetzten Stellen im Mittelfeld.

Die meisten offenen Stellen im Bezirk sind in den Bereichen der Ingenieurberufe und Sozialarbeiter zu verzeichnen. Dort werden händeringend Fachleute gesucht. Ursachen für den Fachkräftemangel sind einerseits die Alterung der Gesellschaft, andererseits aber auch die Verdienstmöglichkeiten. In der Regel ist der öffentliche Dienst gegenüber der Privatwirtschaft wenig konkurrenzfähig, was die Bezahlung betrifft. Dazu kommt, dass selbst die Senatsverwaltung bessere Gehälter für die gleiche Arbeit bezahlt. Das trifft auch für das benachbarte Umland zu. Für Steglitz-Zehlendorf sei besonders die Stadt Potsdam eine Konkurrenz, erklärt Stadtrat Urban Aykal (Grüne) die Situation. „Alle Verwaltungen bewegen sich auf demselben Arbeitsmarkt. Es stehen schlicht zu wenig Fachkräfte zur Verfügung.“

Um eine Arbeit in der Bezirksverwaltung für Bewerber attraktiv zu machen, stellt ein Nachwuchskräfteteam des Personalservices regelmäßig an Schulen und Hochschulen den Bezirk als Arbeitgeber vor. Dazu kommen diverse Messetage auf Jobbörsen in Berlin, Potsdam und dem Umland. „Das Bezirksamt macht regelmäßig auf dem bezirkseigenen Instagram Account auf unsere Stellenausschreibungen sowie unsere Messeaktivitäten aufmerksam“, sagt Aykal zu den Maßnahmen des Bezirks, sich als attraktiver Arbeitgeber sichtbar zu machen. Darüber hinaus wurde ein Imagevideo und eine Social Media-Kampagne entwickelt und auf Instagram, Facebook und Youtube veröffentlicht, um die Karriere- und Ausbildungsmöglichkeiten aufzuzeigen.

Das Bezirksamt bietet mit inzwischen sieben Ausbildungsberufen und sechs dualen Studiengängen ein großes Spektrum an Einstiegs- und Karrierechancen. Im Rahmen eines zweijährigen Trainee- und eines Quereinsteigerprogramms gebe es zudem anspruchsvolle Tätigkeiten mit vielseitiger Einsatzbreite, informiert Aykal. Er wünscht sich, einheitlich Stellenbewertungsstrukturen für gleiche Tätigkeiten in den Verwaltungen. Nicht zuletzt müsse das Land Berlin genügend Geld für Sanierung oder Neubau von Dienstgebäuden bereitstellen.

Infos zu freien Stellen und Ausbildung im Bezirksamt auf www.steglitz-zehlendorf.de.

Autor:

Karla Rabe aus Steglitz

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