Frischer Wind im neuen Bezirksamt
Eine grüne Bürgermeisterin und fünf neue Stadträte haben große Ziele

Das neue Bezirksamt: Carolina Böhm, Cerstin Richter-Kotowski, Maren Schellenberg, Tim Richter, Michael Karnetzki und Urban Aykal.  | Foto:  BA-SZ
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  • Das neue Bezirksamt: Carolina Böhm, Cerstin Richter-Kotowski, Maren Schellenberg, Tim Richter, Michael Karnetzki und Urban Aykal.
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Der 8. Dezember geht als historischer Tag in die Geschichte des Bezirks ein: Mit Maren Schellenberg hat Steglitz-Zehlendorf erstmals eine grüne Politikerin als Rathauschefin. Für die erforderliche Mehrheit sorgte das neue Dreierbündnis aus Grünen, SPD und FDP.

Das Bezirksamt besteht künftig aus sechs statt fünf Mitgliedern. Daher mussten die Geschäftsbereiche neu verteilt werden. Dies erfolgte gleich auf der konstituierenden Sitzung des Bezirksamtes am 8. Dezember. Drei neue Stadträtinnen und drei neue Stadträte haben sich für ihre Amtszeit Ziele gesetzt, mit denen sie künftig den Bezirk lebenswerter machen wollen.

Maren Schellenberg als neue Bürgermeisterin und Stadträtin für Finanzen, Personal, Wirtschaftsförderung und Facility Management (Verwaltung und Bewirtschaftung der bezirkseigenen Gebäude und Anlagen) möchte sich für eine effektive, moderne und digitale Verwaltung einsetzen und das Bezirksamt als attraktiven Arbeitgeber weiterentwickeln. Ein weiteres wichtiges Anliegen der grünen Bürgermeisterin ist die Sanierung der öffentlichen Gebäude, vor allem der Schulen.

Cerstin Richter-Kotowski ist neue Stadträtin für Bildung, Kultur und Sport. Ihr liegt besonders am Herzen, dass die Schulbauoffensive weitergeführt und der Sanierungsstau an den Schulen weiter abgebaut wird. Der CDU-Politikerin sei es auch wichtig, dass Kulturveranstaltungen wieder in Präsenz stattfinden können, sobald es die pandemische Lage wieder zulässt.

Die neue und alte Jugendstadträtin Carolina Böhm (SPD) setzt sich besonders für die Beteiligung von Kindern und Jugendlichen ein. Die Sozialdemokratin will für die jungen Menschen neue Räume schaffen und in vorhandene mehr investieren. „Dabei müssen die Bedürfnisse von Kindern und Jugendlichen einfließen und ernst genommen werden. Das gilt besonders für queere Jugendliche“, erklärt die Stadträtin.

Der bisherige Stadtrat für Ordnung und Verkehr, der SPD-Politiker Michael Karnetzki übernimmt das Stadtentwicklungsamt. Er will den Wohnungsneubau voranbringen und darauf achten, dass bezahlbarer Wohnungsraum für alle Einkommensgruppen entsteht und erhalten bleibt. Das Mittel der Wahl, Mieter vor Verdrängung zu schützen ist für ihn der Milieuschutz in bestimmten Vierteln des Bezirks. Im Blick hat Karnetzki auch das neue Wohngebiet in Lichterfelde Süd. Es soll sich gegenüber seinen Nachbarn in der Woltmann- und Thermometersiedlung nicht abschotten, sondern einen integrierten neuen Stadtraum bilden.

Einer der beiden Neuzugänge im Bezirksamt ist Tim Richter. Der CDU-Stadtrat für Bürgerdienste und Soziales will den Bürgerservice ausweiten und beschleunigen. Besonders in diesen angespannten Zeiten der Pandemie werde er sich für sozialen Zusammenhalt, soziale Sicherheit und schnelle Hilfe für Notleidende und Hilfsbedürftige einsetzen.

Der zweite „Neue“ im Bezirksamtkollegium ist Urban Aykal von den Grünen. In seinem Geschäftsbereich Ordnung, Umwelt- und Naturschutz, Straßen und Grünflächen will der den Umweltverbund stärken und die Verkehrswende in Steglitz-Zehlendorf vorantreiben. Sein Ziel: Den öffentlichen Raum im Sinne der Klimaneutralität für alle lebenswert zu gestalten.

Die FDP gehört zwar zum Ampelbündnis, kann aber aufgrund ihres Wahlergebnisses keinen Stadtrat stellen. Um die im Zählgemeinschaftsvertrag gesetzten Ziele und geplanten Vorhaben gemeinsam umsetzen zu können, wurden verschiedene Maßnahmen vereinbart. Unter anderem gibt es künftig einen Zählgemeinschaftsausschuss. Hier tagen die Bezirksamtsmitglieder, die Fraktionsvorsitzenden der beteiligten Parteien sowie die Kreis- und Bezirksvorsitzenden der drei Bündnisparteien einmal im Monat. Vor jeder Bezirksamtssitzung tauschen sich zudem Bezirksamt und Fraktionsvorsitzende aus. Somit ist die FDP beteiligt und kann mitentscheiden.

Autor:

Karla Rabe aus Steglitz

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